Ein Roboterwagen von Apple befindet sich auf einer Probefahrt.Bild: dpa / Andrej Sokolow
International
Schon seit Jahren wird über ein Apple
-Auto spekuliert – doch jetzt häufen sich Berichte, die
immer konkreter werden. Erst schrieb eine südkoreanische Zeitung ohne
nähere Quellenangabe, Apple wolle demnächst Milliarden in den
Autobauer Kia investieren, um in dessen Werk im US-Bundesstaat
Georgia die Produktion seiner Elektro-Fahrzeuge zum Jahr 2024
vorzubereiten. Dann legte der US-Sender CNBC mit der Information
nach, die Apple-Autos sollen komplett autonom fahren.
Verhandlungen mit Kia über Produktion
Schon in den vergangenen Wochen verdichteten sich Hinweise, dass
der iPhone-Konzern nach Südkorea schaut. Die Kia-Schwesterfirma
Hyundai bestätigte dem Finanzdienst Bloomberg
Verhandlungen mit Apple – nur um wenig später lediglich vom
"Interesse diverser Unternehmen" zu sprechen. Der in Apples
Zuliefererkette bestens vernetzte Analyst Ming-chi Kuo schrieb,
Hyundais neue Elektroauto-Plattform E-GMP solle als Basis für das
Fahrzeug des Elektronik-Riesen dienen. Hyundai stellt bei E-GMP eine
Reichweite von bis zu 500 Kilometern in Aussicht – und verspricht,
mit einer Schnellladefunktion 80 Prozent der Batteriekapazität binnen
18 Minuten auffüllen zu können.
CNBC schränkte zugleich ein, dass der Produktionsstart auch
später als 2024 kommen könnte, weil die Verhandlungen mit Hyundai-Kia noch
nicht abgeschlossen seien – und stattdessen oder zusätzlich auch
andere Hersteller eingebunden werden könnten. Laut der Zeitung
"Nikkei" gibt es auch Gespräche mit japanischen Autofirmen. So oder
anders – es sind die bisher ausführlichsten Hinweise auf die
Apple-Pläne.
Zwischenzeitlich schien es schon, als würde ein "iCar" ein
Phantom bleiben. Apple-Chef Tim Cook soll 2014 grünes Licht für die
Entwicklung eines Elektroautos gegeben haben. Zulieferer bekamen
bereits Prototypen zu sehen – doch dann schaltete Apple einen Gang
runter und fokussierte sich zunächst auf die Entwicklung von Software
zum autonomen Fahren.
Das einzige unwiderlegbare Zeugnis von Apples Auto-Ambitionen
waren bisher die zu Roboterwagen umgebauten SUV der Toyota
-Luxusmarke Lexus, die mit Sensoren gespickt im Silicon
Valley unterwegs sind. Mehr als 50 davon sind bei der kalifornischen
Verkehrsbehörde registriert.
Der US-Tech-Gigant Apple scheint seine Pläne in der Automobilindustrie zu konkretisieren.Bild: IMAGO / UPI Photo
Immer wieder Gerüchte um Apples Eintritt in Automobilindustrie
In den vergangenen Jahren tauchten immer mal wieder heiße
Gerüchte auf. So hieß es, Apple wolle den britischen Sportwagenbauer
McLaren kaufen. Immer wieder wurde der Auftragsfertiger Magna
als wahrscheinlicher Produktionspartner gehandelt.
Apple holte sich Experten vom Elektroauto-Pionier Tesla
und etablierten Herstellern. Doch die Jahre gingen ins
Land ohne ein Auto vom iPhone-Konzern. Unterdessen wurde Sony
Anfang 2019 zum ersten Elektronik-Konzern, der Anfang
2019 einen eigenen Autoprototypen vorstellte, entwickelt zusammen mit
Magna. Zu einer Serienproduktion sagt Sony immer noch nichts – aber
jüngste Weiterentwicklungen und fortlaufende Straßentests zeigen,
dass die Japaner es ernst meinen.
Zugleich ändert sich die gesamte Industrie. Die Hersteller riefen
die Ära des "von Software definierten Autos" aus. Die Grundidee: Ein
Fahrzeug kann durch Software-Updates immer weiter verbessert und mit
neuen Funktionen weiterentwickelt werden. Tesla macht es bereits mit
seinen System-Aktualisierungen vor, der Rest der Branche schwenkt auf
den Kurs ein.
Autohersteller und Tech-Konzerne im Konflikt
Und schon seit Jahren sehen Branchenexperten einen grundlegenden
Konflikt zwischen Autoherstellern und Tech-Konzernen wie Apple und
Google – einen Wettstreit um die Schnittstelle zum
Menschen im Auto. Die Leute wollen im Auto ihre vom Smartphone
gewohnten Apps und Dienste nutzen. Die Strategie der Hersteller ist,
den Fahrzeuginsassen eine eigene Welt anzubieten, von der Steuerung
der Infotainment-Anlage bis hin zur Auswahl von Apps und anderen
Diensten. Sie konkurrieren damit mit Systemen wie Apples Carplay oder
Googles Android Auto, die es Nutzern erlauben, Apps von ihrem iPhone
oder Android-Telefon auf den großen Bildschirm im Cockpit zu bringen.
Im Auto der Zukunft geht es bei der Kontrolle über die
Interaktion mit den Insassen nicht um Prestige, sondern um Geld. "Der
Zugang zum Kunden wird bestimmen, wer die Service-Umsätze macht. Und
das wird in zehn Jahren ein Viertel der Erlöse der Industrie sein",
sagt Branchenexperte Axel Schmidt von der Unternehmensberatung
Accenture.
Die Morgan-Stanley-Analystin Katy Huberty gibt zugleich zu
bedenken, dass Apple lediglich zwei Prozent des globalen
Mobilitätsmarktes erobern müsste, um mit seinem Auto das Volumen des
heutigen iPhone-Geschäfts zu erreichen. Und Apple sei traditionell
gut darin, einen Markt durch seinen Eintritt zu vergrößern. "Eine
solche Entwicklung könnte nach unserer Ansicht den Markt für
Elektrofahrzeuge erheblich ausweiten", hieß es jüngst in einer
Analyse der Investmentbank.
(vdv/dpa)
Nordkorea unterstützt Russland bei seinem Angriffskrieg in der Ukraine zunehmend. So hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un seinem Verbündeten Wladimir Putin mehrere Tausend Soldaten gesendet. Militärische Unterstützung gibt es für Russland nicht nur in Form von Soldaten, sondern auch von Waffen, die Putin in der Ukraine einsetzt. Mehr als 5 Millionen Artilleriegeschosse und über 100 ballistische Raketen des Typs KN-23/24 wurden früheren Berichten zufolge bereits von Pjöngjang an Moskau übergeben.