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Remdesivir: Trump-Regierung hamstert Corona-Arznei– Bundesregierung nicht besorgt

29.06.2020,
Ein Mitarbeiter des Pharmaunternehmens "Eva Pharma" arbeitet an der Produktion des Wirkstoffs Remdesivi.Bild: dpa / Fadel Dawood
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Trump-Regierung hamstert Remdesivir – Gesundheitsministerium nicht besorgt

01.07.2020, 11:5801.07.2020, 15:31
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Nach wie vor gibt es kein wirksames Heilmittel gegen das Coronavirus. Ein Hoffnungsträger ist allerdings das Medikament Remdesivir, das bislang zumindest die Zeit der Genesung um im Schnitt vier Tage verkürzt. Das Problem ist nun allerdings: Remdesivir wird weltweit bis Herbst nahezu vergriffen sein. Weil die USA sämtliche Bestände aufgekauft haben. Das berichtet der "Guardian".

Laut der britischen Zeitung habe Präsident Donald Trump sich mehr als eine halbe Million Dosen des möglichen Corona-Medikaments gesichert. Die ersten 140.000 Dosen, die der US-amerikanische Hersteller Gilead bisher produziert hat, sind bereits für weltweite Arzneimittelstudien zur Verfügung gestellt und aufgebraucht worden. Die Produktionskapazitäten seien vorerst erschöpft – für mindestens die nächsten drei Monate. Im Juli sei das Medikament nicht mehr verfügbar, auch für August und September sei es zu 90 Prozent aufgebraucht.

Bundesgesundheitsministerium: Gibt noch genug Reserven

Das Bundesgesundheitsministerium betont allerdings, es befürchte für die nächsten Monate keine Mängel an Remdesivir für Deutschland. "Der Bund hat sich frühzeitig Remdesivir für die Therapie von Corona-Patienten gesichert", erklärte ein Sprecher. "Momentan gibt es noch genug Reserven."

Das Ministerium erwarte "noch in dieser Woche" die Zulassung des Medikaments Remdesivir für die Behandlung von Covid-19-Patienten in der EU, so der Sprecher weiter.

"Mit der Zulassung ist die Verpflichtung verbunden, auch in angemessenem Umfang liefern zu können. Wir gehen davon aus, dass Gilead dieser Verpflichtung auch nachkommt."
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums

Drosten von Wirksamkeit überzeugt

Ursprünglich wurde Remdesivir gegen Ebola hergestellt, zeigt bei der Erkrankung allerdings nur mäßigen Erfolg. Gegen das Coronavirus könnte das Medikament wirksamer sein: Auch Chef-Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité spricht der Wirksamkeit des Medikaments gute Chancen zu. In einem Interview mit der "Zeit" sagte er bereits im März: "Da sehe ich den Wirkstoff Remdesivir als die beste Option."

Verabreicht wurde das Medikament bisher im Rahmen von mehreren internationalen Studien an jeweils kleine Gruppe von Patienten. Eine Verringerung der Sterblichkeit konnte bisher nicht nachgewiesen werden, auch genaue Angaben zu möglichen Nebenwirkungen fehlen noch. Allerdings genesen die Patienten im Schnitt vier Tage schneller, sind also lediglich elf anstatt 15 Tage erkrankt.

Am 25. Juni gab die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) Remdesivir grünes Licht für eine Zulassung auf dem europäischen Markt. Für Patienten, die an Atemnot leiden, aber noch nicht künstlich beatmet werden, kann das ein Lichtblick sein.

(ak)

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