
Ein brennendes Gebäude in Minneapolis.Bild: www.imago-images.de / Chris Juhn
International
29.05.2020, 14:4829.05.2020, 15:54
Nach dem Tod des Schwarzen George Floyd bei einem
brutalen Polizeieinsatz kommen die USA nicht zur Ruhe.
Hier ein Überblick über die Entwicklungen der vergangenen Stunden:
Proteste und Ausschreitungen in mehreren US-Städten
In mehreren US-Städten ist es zu Protesten
und teils schweren Ausschreitungen gekommen. In der Großstadt
Minneapolis, wo Floyd zu Tode gekommen war, stürmten Demonstranten in
der Nacht zum Freitag (Ortszeit) eine Polizeiwache und entzündeten
dort Feuer, wie mehrere US-Medien berichteten.
"In unserer Stadt gibt es im Moment viel Schmerz und Wut. Ich verstehe das, unsere ganze Stadt erkennt das an", sagte Bürgermeister Jacob Frey bei einer Pressekonferenz in der Nacht zum Freitag. Die Plünderungen seien allerdings inakzeptabel.
Bilder hatten am Donnerstag geplünderte und brennende Läden gezeigt, außerdem war zu sehen, wie die Polizei mit Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Demonstranten vorging. Über 170 Geschäfte seien zerstört oder geplündert worden, twitterte die Polizei von Saint Paul, eine Nachbarstadt von Minneapolis.
Auch in anderen US-Städten waren Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Polizeigewalt gegen Schwarze zu protestieren – so etwa in Denver, New York, Louisville, Memphis, Columbus und Phoenix. Bei friedlichen Protesten hatten viele Demonstranten Gerechtigkeit für Floyd und eine Verurteilung der involvierten Polizisten gefordert.
Doch es kam auch zu Gewalt. In Denver berichteten örtliche Medien über Schüsse. Laut Polizei wurden zunächst keine Verletzten gemeldet. In New York seien Hunderte Menschen zusammengekommen, es habe mehrere Festnahmen gegeben, schrieb die "New York Times".
Trump zofft sich weiterhin mit Twitter
Präsident Donald Trump sprach nach den Protesten eine Drohung aus. "Habe
gerade mit Gouverneur Tim Walz gesprochen und ihm gesagt, dass das
Militär ganz an seiner Seite steht. Wenn es Schwierigkeiten gibt,
werden wir die Kontrolle übernehmen, aber wenn die Plünderungen
beginnen, beginnt das Schießen", twitterte Trump. "Diese
Schlägertypen entehren das Andenken an George Floyd, und das werde
ich nicht zulassen."
Twitter versah kurz darauf den Tweet mit einem
Warnhinweis, weil der Beitrag gegen das Verbot von
Gewaltverherrlichung bei dem Dienst verstoße. Trump wiederum feuerte auf Twitter zurück und behauptete, Twitter tue nichts gegen die Lügen und die Propaganda "Chinas und der radikal-linken Demokratischen Partei".
CNN-Reporter wurde festgenommen
Polizisten nahmen zunächst CNN-Korrespondent Oscar Jimenez in Minneapolis fest, dann
drei Kollegen. In der Live-Aufnahme war zu sehen, wie Jimenez die
heranrückende Polizei wiederholt fragte, ob das Team seinen Standort
ändern solle. "Wir können dahin zurückgehen, wohin ihr wollt. Wir
sind gerade live. Wir sind zu viert, wir sind ein Team", sagte
Jimenez, der schwarzer Hautfarbe ist. Daraufhin wurde er festgenommen, kurze Zeit später aber wieder entlassen.
Das ist der Auslöser der Proteste
Auslöser für die Wut und Empörung der Demonstranten war ein rund zehn
Minuten langes Video von Floyds Tod, das sich wie ein Lauffeuer in sozialen Medien verbreitete: Ein weißer Polizist drückte sein Knie
mehrere Minuten lang an den Hals des 46-Jährigen, der wiederholt um
Hilfe flehte, bevor er das Bewusstsein verlor. Wiederholt sagte der
Afroamerikaner: "Ich kann nicht atmen." Er starb kurz danach in einem
nahen Krankenhaus. Die insgesamt vier involvierten Polizisten wurden
entlassen, aber bislang weder festgenommen noch angeklagt.
In den USA kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Fällen von
Polizeigewalt gegen Schwarze. Zuletzt hatte ein Clip aus dem
Bundesstaat Georgia für Aufsehen gesorgt – ein verstörendes
Handyvideo zeigte, wie der schwarze Jogger Ahmaud Arbery (25) von
weißen Männern offenbar angegriffen und dann erschossen wurde. Nach
der Tat im Februar hatte es zwei Monate gedauert – bis zur
Veröffentlichung des Videos – bis es in dem Fall erste Festnahmen
gab. Einer der Verdächtigen soll früher Polizist gewesen sein.
(ll/dpa)
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