
Bald sollen auch in der EU die Impfungen starten.Bild: dpa / Nicolas Armer
International
Ein Beratergremium hat der
US-Arzneimittelbehörde FDA grünes Licht für eine Notfallzulassung des
Corona-Impfstoffs des US-Konzerns Moderna gegeben. Auf
Basis der bisher verfügbaren Informationen seien die Vorteile des
Präparats im Einsatz bei Menschen ab 18 Jahren größer als die
Risiken, erklärten 20 Fachleute bei einem per Video-Schalte
abgehaltenen Treffen am Donnerstag. Es gab eine Enthaltung zu dieser
Frage.
Die Abstimmung gilt als wichtiges Signal für eine
Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs durch die FDA in den nächsten
Tagen und einen möglichen Einsatz bereits Anfang nächster Woche. Es
wäre die weltweit erste solche Zulassung des Mittels. In der EU soll
am 6. Januar über einen Einsatz entschieden werden.
US-Regierungsbeamte hatten erklärt, dass nach der Zulassung sofort
knapp sechs Millionen Impfdosen im Land verteilt werden könnten.
Zweiter Impfstoff nach Pfizer/Biontech
Vergangene Woche hatte die FDA bereits einen ersten Impfstoff von
Pfizer aus den USA und Biontech aus
Mainz zugelassen. Bei diesem hatten die Berater am Donnerstag den
Einsatz abgenickt, die Behörde entschied am Freitag über die
Notzulassung und seit Montag wird der Impfstoff in den USA
eingesetzt.
Modernas Mittel hat in Testreihen eine hohe Wirksamkeit von rund
94 Prozent bewiesen. Von 30.350 Studienteilnehmern in der dritten
Testphase bekam die eine Hälfte den Impfstoff mRNA-1273, die andere
Hälfte ein Placebo. In der Gruppe mit dem Placebo infizierten sich in
der Folgezeit 185 Menschen mit dem Coronavirus, in der geimpften
Gruppe kam es nur zu 11 Fällen. Von 30 schweren Verläufen trat keiner
unter den Geimpften auf.
Um seine Wirkung zu entfalten, muss das Mittel zweimal innerhalb
von vier Wochen verabreicht werden. In den Tests gab es nur geringe
Nebenwirkungen - allerdings fehlen wegen der nur wenige Monate langen
Erprobungszeit noch längerfristige Daten zur Sicherheit des Präparats
und Detailinformationen zu anderen Bevölkerungsgruppen.
Corona-Zahlen in den USA auf Rekordniveau
Die Vereinigten Staaten erleben aktuell erneut eine verheerende
Pandemie-Welle mit Rekordzahlen bei Infizierten, Erkrankten in
Krankenhäusern und Todesopfern. Viele Kliniken berichten von
überlasteten Notaufnahmen und fehlenden Pflegekräften für die ständig
steigende Zahl an Infizierten.
Bis Donnerstagnachmittag (Ortszeit) waren nach Zählung der
Johns-Hopkins-Universität in Baltimore fast 310.000 Tote und mehr als
17 Millionen nachgewiesene Infektionen seit Beginn der Pandemie
bestätigt. In den Vereinigten Staaten leben knapp 330 Millionen
Menschen. Für die vorangegangenen sieben Tage wiesen die Statistiker
täglich im Mittel fast 2600 Tote aus - beinahe alle 30 Sekunden
stirbt damit ein an Covid-19 erkrankter Mensch in den USA.
(hau/afp)
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