Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat nach eigenen Angaben seine Corona-Infektion überwunden. Das letzte Testergebnis sei negativ gewesen, schrieb der rechtsradikale Staatschef am Samstag in einem Eintrag in den sozialen Medien. Die Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus war vor knapp drei Wochen bei ihm diagnostiziert worden.
Bolsonaro hatte Anfang Juli seine Ansteckung mit dem Virus bekannt gegeben. Details zu dem negativen Test nannte er nicht. Bolsonaro schreibt den nach eigenen Angaben milden Verlauf der Infektion und die rasche Genesung seiner Therapie mit dem Malariamittel Hydroxychloroquin zu. "Guten Morgen an alle", erklärte er in dem Eintrag und hielt auf dem dazu geposteten Foto lächelnd eine Packung des Mittels in die Kamera.
Bislang gibt es aber keinerlei wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin gegen das Coronavirus, sein Einsatz gegen die Infektion ist unter Forschern und Medizinern umstritten.
Auch US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt für Hydroxychloroquin geworben. Dagegen hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die klinischen Studien zum Einsatz von Hydroxychloroquin gegen schwere Coronavirus-Infektionen eingestellt. Die Organisation begründete den Schritt damit, dass bisherige Studien kein Absenken der Sterblichkeitsrate bei Covid-19-Patienten durch das Mittel gezeigt hätten.
In Brasilien haben sich inzwischen rund 2,3 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt. Nur in den USA sind mehr Menschen infiziert. Bislang sind rund 85.000 an Covid-19 gestorben. Die Lungenkrankheit kann durch das Virus ausgelöst werden.
Bolsonaro steht wegen der Unterschätzung der Corona-Pandemie in der Kritik. Er hatte sich wiederholt über eine in der Hauptstadt Brasília geltende Maskenpflicht hinweggesetzt. Bei Treffen mit Anhängern trug er keine Maske. Auch missachtete er das Abstandsgebot, indem er Anhänger umarmte und ihnen die Hände schüttelte.
(vdv/afp/dpa)