Wer hat die verheerenden Brände im Amazonasgebiet ausgelöst? Umweltschützer sagen, dass Landbesitzer die Feuer gelegt haben.
Nun ermittelt die Polizei gegen die Organisatoren des sogenannten "Tag des Feuers". Im Visier steht dabei auch eine Whatsapp-Gruppe.
Ziel der koordinierten Aktion sei gewesen, den rechten Präsidenten Jair Bolsonaro bei seinem Plan zu unterstützen, die Umweltkontrollen zu lockern, hieß es in dem Bericht.
Umweltschützer werfen dem rechten Präsidenten Bolsonaro vor, ein politisches Klima geschaffen zu haben, in dem sich Bauern zu immer mehr Abholzung und Brandrodung ermutigt sehen. Der Staatschef hat immer wieder klar gemacht, dass er die Amazonasregion vor allem mit ungenutztem wirtschaftlichen Potenzial verbindet.
Nach Einschätzung von Naturschützern werden die meisten Brände von Farmern gelegt, um neue Weideflächen für ihr Vieh zu schaffen. Da es momentan in der Region ungewöhnlich trocken ist, greifen die Brände immer wieder auch auf intakte Waldflächen über.
In Brasilien wüten die schwersten Waldbrände seit Jahren. Seit Januar nahm die Zahl der Feuer und Brandrodungen im größten Land Südamerikas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach Angaben der brasilianischen Weltraumagentur INPE vom Sonntag um 82 Prozent zu.
Insgesamt wurden mehr als 79.000 Brände registriert. Betroffen waren meist Flächen in Privatbesitz, aber auch in Naturschutzgebieten und Ländereien der indigenen Bevölkerung brechen immer wieder Feuer aus.
Nachdem Bolsonaro wegen seiner zögerlichen Reaktion auf die Brände weltweit in die Kritik geraten war, schickte er nun die Streitkräfte in den Kampf gegen die Flammen. In sieben Bundesstaaten der Region sollten Soldaten bei den Löscharbeiten helfen und gegen Brandstifter vorgehen. Insgesamt stehen im Amazonasgebiet mehr als 43.000 Soldaten zur Verfügung.
Israel will ein Löschflugzeug zur Unterstützung schicken, wie Bolsonaro am Sonntag bei Twitter mitteilte. Zwei Flugzeuge der brasilianischen Luftwaffe wurden am Wochenende bereits bei den Löscharbeiten im Bundesstaat Rondônia eingesetzt.
Angesichts des Flammeninfernos wollten auch die großen Industriestaaten nun rasche Hilfe anbieten. Mit den Ländern der Region in Südamerika werde Kontakt aufgenommen, sagte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron beim G7-Gipfel in Biarritz. Es gehe um "technische und finanzielle Mittel". Zudem solle es auch Unterstützung bei der Aufforstung geben.
(ll/dpa)