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26.09.2018, 17:1826.09.2018, 21:23
Eine dritte Frau erhebt schwere Vorwürfe gegen Brett Kavanaugh, den Wunschkandidaten von Donald Trump für das Amt des Supreme-Court-Richters. Das verkündete ihr Anwalt, der auch die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels vertritt, die nach einer Affäre mit Donald Trump von diesem mit Schweigegeld ruhig gestellt worden sei.
Sie habe beobachtet, wie der heutige Richter bei Partys "exzessiv getrunken" und Mädchen begrapscht habe, ließ die neue Zeugin Julie Swetnick erklären. Sie selbst sei zudem in den 80er-Jahren bei einer Party Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Auch Kavanaugh zählte demnach zu den Partygästen.
Zuvor hatten bereits zwei Frauen Vorwürfe erhoben und der sexuellen Belästigung beschuldigt. Bereist an diesem Donnerstag soll eine Anhörung von Kavanaugh und der Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford vor dem Justizausschuss des US-Senats stattfinden. Ford wirft dem 53-jährigen Richter vor, 1982 am Rande einer Schülerparty versucht zu haben, sie zu vergewaltigen.
Kavanaughs Anwälte wiesen die Beschuldigungen am Mittwoch zurück. Auch US-Präsident Donald Trump mochte nur ein Wahlkampfmanöver erkennen. Am Donnerstag ist im US-Senat eine Anhörung zu den Vorwürfen geplant. Für Freitag ist dann bereits eine Abstimmung über eine Empfehlung im Justizausschuss angesetzt, die einem Votum im Senat vorangestellt ist.
Trump und die Republikaner wollen Kavanaugh so schnell wie möglich durch den Senat bringen, weil sie im Wahlkampf vor den Kongresswahlen am 6. November dringend auf Erfolge angewiesen sind. Die Demokraten hoffen dagegen, die knappe Mehrheit der Republikaner im Senat bei den Wahlen brechen zu können. Sollte der Justizausschuss tatsächlich am Freitag abstimmen, könnte es womöglich bereits in der kommenden Woche zu einem Votum im Senat kommen.
Mit der neuen Belastung werfen Kavanaugh insgesamt 3 Frauen sexuelle Übergriffe vor. Der Richter weist die Vorwürfe zurück. Der Fall hatte einen heftigen Streit zwischen Republikanern und Demokraten ausgelöst. Die Konservativen haben sich mehrheitlich hinter ihren Kandidaten gestellt und sehen in den Vorwürfen eine Schmutzkampagne der Opposition. Die Demokraten haben große Bedenken gegen den Kandidaten und fordern, den Nominierungsprozess bis zum Abschluss einer umfangreichen Untersuchung auszusetzen.
(dpa, afp, rtr)
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