Elon Musk vergreift sich nicht zum ersten Mal im Ton, wenn es um das Coronavirus geht.Bild: dpa / Suzanne Cordeiro
International
30.04.2020, 09:2711.04.2024, 16:21
Elon Musk hat die
kalifornischen Ausgehbeschränkungen in der Corona-Krise öffentlich
als "faschistisch" beschimpft. Dem milliardenschweren Tesla-Chef brannten in der Telefonkonferenz zu Quartalszahlen des
Elektroauto-Herstellers die Sicherungen durch.
Seine Meinung sei, die
Menschen würden durch die Maßnahmen "in ihren Häusern eingesperrt und
ihre Rechte nach der Verfassung verletzt", wetterte Musk in der Nacht
zum Donnerstag.
Wer zuhause bleiben wolle, solle nicht gezwungen werden,
rauszugehen, schränkte er ein. "Aber den Leuten zu sagen, dass sie
ihr Haus nicht verlassen können, dass sie dann festgenommen werden,
das ist faschistisch, das ist nicht demokratisch, das ist nicht
Freiheit", fuhr Musk mit einer verzerrten Darstellung der
kalifornischen Maßnahmen fort.
Tesla wird gut durch die Krise kommen
Als Auslöser für den Ausbruch samt des
für Analystenkonferenzen unüblichen Kraftausdrucks "What the fuck?" diente eine Analystenfrage nach der
aktuellen finanziellen Situation von Tesla.
"Das wird viel Schaden anrichten, nicht nur für Tesla, sondern
auch für viele Unternehmen", kritisierte Musk die Einschränkungen.
Und während Tesla durch die Krise kommen werde, "schaffen es viele
kleine Firmen nicht".
Zum Abschluss seiner Tirade forderte der
Tesla-Chef, den Menschen "ihre gottverdammte Freiheit" wiederzugeben.
Die Übertragung brach danach ab und die Konferenz wurde erst einige
Minuten später fortgesetzt.
Mark Zuckerberg ganz anders als der Tesla-Chef
Musk hatte schon Anfang März in einem Tweet geschrieben: "Die
Coronavirus-Panik ist dumm." Bei der Einführung der
Ausgehbeschränkungen hatte Musk zunächst versucht, eine
Ausnahmeerlaubnis für den Weiterbetrieb der Tesla-Fabrik in Fremont
bei San Francisco zu bekommen – scheiterte aber damit an den
Behörden.
Es ist das Hauptwerk von Tesla, das die weitaus meisten
Fahrzeuge baut. Die zweite Fabrik in China ist erst vor kurzem
eröffnet worden. Die Ausgehbeschränkungen in der US-Region wurden am
Mittwoch bis Ende Mai verlängert.
Nur wenige Stunden vor Musks Ausraster hatte sich Facebook
-Chef Mark Zuckerberg in der Telefonkonferenz zu den
Quartalszahlen des Online-Netzwerks im Gegenteil besorgt gezeigt,
dass die Einschränkungen zu schnell gelockert werden könnten und das
zu einem Anstieg der Infektionen führt.
(om/dpa)
Noch vor 15 Jahren galt Ungarn als eines der gesellschaftlich tolerantesten Länder in Osteuropa. Die Magyaren suchten entschlossen die Anbindung an den Westen, arbeiteten die Jahre der sowjetischen Unterdrückung auf und internationale humanitäre Organisationen hatten freie Hand. Kurz darauf zog aber Viktor Orbán in den Präsidentenpalast in Budapest ein. Seitdem hat sich Ungarn in vielerlei Hinsicht rückwärts entwickelt.