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Die Proteste gegen die Peking-treue Regierung in Hongkong dauern an. Tausende Demonstranten legen kurzzeitig den internationalen Flughafen der Millionenmetropole lahm. Peking sieht bei den Aktivisten "erste Anzeichen von Terrorismus".
12.08.2019, 12:1512.08.2019, 14:20
In der einstigen britischen Kronkolonie Hongkong kommt es seit zwei
Monaten immer wieder zu massiven Protesten, die regelmäßig mit
Ausschreitungen enden. Am Wochenende war es in der Finanzmetropole
erneut zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der
Polizei gekommen. Nun wurde der Flughafen geschlossen.
- Wegen der anhaltenden Proteste der Demokratie-Bewegung hat Hongkongs Flughafen am Montag sämtliche Abflüge für den Rest des Tages gestrichen. Der Flughafen gilt als wichtiges Drehkreuz in Südostasien und ist einer der belebtesten Airports weltweit.
- Tausende Demonstranten versammelten sich in der Abflugs- und Ankunftshalle, um gegen Regierung und Polizeigewalt bei vorangegangenen Protesten in der Stadt zu protestieren.
- Wie der Flughafen mitteilte, wurde der Check-in für die verbleibenden Flüge wegen ernsthafter Störungen des Betriebs ausgesetzt.
Schwarz gekleidete Aktivisten skandierten im Flughafen Parolen. Auch zeigten
sie Bilder von Polizisten, die mit Schlagstöcken und Tränengas gegen
die Demonstranten vorgegangen waren. Bereits am Wochenende hatten
Hunderte Demonstranten am Flughafen demonstriert, wodurch der
Flugbetrieb aber nicht groß verzögert wurde.
Auslöser für die Demonstrationen war ein – inzwischen auf Eis
gelegter – Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an
China. Die Demonstrationen entwickelten sich zu einer breiteren
Bewegung. Viele Menschen befürchten einen zunehmenden Einfluss
Pekings auf das Leben in der Finanzmetropole und fordern
demokratische Reformen.
Chinas Regierung mahnt immer energischer, die Ordnung in der
Sonderverwaltungszone wieder herzustellen und die Gewalt zu beenden.
Yang Gang, der Sprecher der für Hongkong zuständigen Behörde, warf
den gewaltbereiten Demonstranten zuletzt "erste Anzeichen von
Terrorismus" vor. In den letzten Tagen hätten "radikale
Demonstranten" wiederholt Polizisten mit "äußerst gefährlichen
Werkzeugen" angegriffen.
Dies sei eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der Menschen in
Hongkong. Die "Kriminellen" müssten so schnell wie möglich vor
Gericht gebracht werden, sagte der Sprecher weiter.
(hd/dpa)
Boris Pistorius (SPD) ist seit Januar 2023 Bundesverteidigungsminister unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Er gilt als einer der beliebtesten Politiker Deutschlands.