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Ukrainisches Flugzeug im Iran abgestürzt: Zweifel an Ursache

Die Absturzstelle in Teheran.
Die Absturzstelle in Teheran.Bild: picture alliance / AA
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Flugzeug-Unglück im Iran: Laut Auswärtigem Amt doch keine Deutschen unter Opfern

08.01.2020, 16:19
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Bei dem Absturz der ukrainischen Passagiermaschine nahe Teheran sind alle 176 Insassen ums Leben gekommen.

  • Zunächst hieß es, dass bei dem Absturz nach Angaben aus Kiew auch drei Deutsche gestorben seien. Das teilte zumindest der ukrainische Außenminister Wadim Pristaiko am Mittwoch bei Twitter mit.
  • Die Bundesregierung geht jedoch nicht davon aus, dass bei dem Flugzeugabsturz nahe Teheran Deutsche ums Leben gekommen sind. "Wir haben derzeit keine Erkenntnisse, nach denen sich deutsche Staatsangehörige unter den Opfern des Flugzeugabsturzes in Iran befinden", hieß es am Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt.
  • Die Boeing-Maschine der Fluggesellschaft Ukraine International war am Mittwoch kurz nach dem Start in Teheran verunglückt.
  • An Bord der Maschine befanden sich 167 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder. Nach Auskunft des ukrainischen Außenministeriums hatten 82 Insassen eine iranische Staatsangehörigkeit, 63 eine kanadische, elf eine ukrainische, zehn eine schwedische, vier eine afghanische und je drei eine deutsche beziehungsweise britische.

Was ist die Ursache?

Die iranische Luftfahrtbehörde führte den Crash auf einen technischen Defekt zurück, wie der iranische Nachrichtensender Chabar unter Berufung auf einen Sprecher der Behörde berichtete. Wie diese so kurz nach dem Absturz am Mittwochmorgen zu dem Schluss eines Technikfehlers als Ursache kam, bleibt offen.

"Wir kennen die Medienberichte aus dem Iran und sammeln weiter Informationen", teilte der US-Flugzeughersteller Boeing im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Unstimmigkeiten bei Absturz-Ursache

Die genaue Ursache wird noch untersucht, die Blackbox ausgewertet. Allerdings berichtet die Fachseite "Aviation Herald" von Unstimmigkeiten. Die iranischen Behörden hätten kurz nach dem Absturz eine Ursache präsentiert, diese jedoch kurze Zeit später durch eine Reisewarnung ersetzt wurde. Die Meldung zur Ursache verschwand. Warum, ist unklar.

Auch der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg bezweifelt die Darstellung aus dem Iran: "Die Unglücksmaschine muss in einem korrekten Grundzustand gewesen sein. Sie war kurz zuvor in Paris, Mailand und London. Die technischen Vorschriften für einen Eintritt in den EU-Luftraum sind streng", sagte Schellenberg dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Laut Schellenberg fehlten außerdem aussagekräftige Bilder von Wrackteilen, die Auskunft über die Art der Deformation geben könnten. Nur daran sei erkennbar, wie das Flugzeug Feuer gefangen hat und ob es möglicherweise von außen beschossen wurde.

Ob ein Zusammenhang des Absturzes der ukrainischen Maschine mit der militärischen Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und den USA besteht, war zunächst völlig unklar.

Wenige Stunden zuvor hatte es einen iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak gegeben. Die vom US-Verteidigungsministerium bestätigten Attacken auf die amerikanisch genutzten Militärstützpunkte Ain al-Assad im Zentrum des Iraks und eine Basis in der nördlichen Stadt Erbil in der Nacht zum Mittwoch gelten als Revanche für die Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch einen US-Luftschlag.

(ll/lin/afp/dpa)

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