Wladimir Putin spricht nach dem Treffen mit Joe Biden vor der Kamera.Bild: ap / Alexander Zemlianichenko
International
16.06.2021, 18:2116.06.2021, 18:32
US-Präsident Joe Biden und der russische Staatschef
Wladimir Putin haben sich nach Angaben Putins bei ihrem Gipfel in
Genf auf eine Rückkehr ihrer Botschafter nach Moskau und Washington
geeinigt. Das sagte Putin am Mittwoch nach dem Treffen. Die
Diplomaten waren im Frühjahr im Zuge wachsender Spannungen zwischen
beiden Länder jeweils in ihre Heimat zurückgekehrt. Der Schritt gilt
als Zeichen einer Deeskalation zwischen Moskau und Washington.
Russlands Botschafter Anatoli Antonow war vor drei Monaten aus
Washington zu Konsultationen in die Heimat zurückgerufen worden. Dazu
kam es, nachdem US-Präsident Joe Biden in einem Interview im März die
Frage bejaht hatte, ob er Putin für einen "Killer" halte. Zudem
verhängte die US-Regierung neue Sanktionen gegen Russland wegen eines
Cyberangriffs und wegen der Einmischung in Wahlen.
Biden und Putin kündigten an, sich um bessere Beziehungen zu bemühen
Moskau wies die Anschuldigungen zurück und bezeichnete die
Strafmaßnahmen als Verstoß gegen internationales Recht. Im Gegenzug
verhängte auch die russische Regierung Sanktionen und wies unter
anderem US-Diplomaten aus. Außenminister Sergej Lawrow legte zudem
dem US-Botschafter John Sullivan nahe, Moskau zu verlassen. Im April
reiste Sullivan aus der russischen Hauptstadt ab.
"Ich glaube, es ist wichtig für mich, direkt mit meinen neuen
Kollegen in der Biden-Regierung in Washington über den gegenwärtigen
Zustand in den bilateralen Beziehungen zwischen den Vereinigten
Staaten und Russland zu sprechen", teilte Sullivan damals mit. Der
Botschafter hatte die Hoffnung geäußert, im Zuge eines Gipfels von
Putin und Biden nach Moskau zurückkehren zu können. Kurz vor dem
Gipfeltreffen in Genf hatte Putin gesagt, dass es dabei vor allem um
eine Wiederherstellung des Dialogs zwischen Moskau und Washington
gehen sollte.
Putin und Biden kamen bei hochsommerlichem Wetter in der Villa La
Grange aus dem 18. Jahrhundert mit Blick auf den Genfersee zusammen.
Das Treffen dauerte mehrere Stunden und hatte eine ganze Palette an
Themen: von Fragen der atomaren Rüstungskontrolle über Menschenrechte
bis hin zu Regionalkonflikten in Afghanistan, Syrien und Libyen.
(lfr/dpa)
Robert Habeck ist wohl eine der einprägsamsten Figuren der Politiklandschaft Deutschlands. Seit Dezember 2021 ist er Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Vizekanzler der Bundesrepublik. Als Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen hat er sich einen Namen als pragmatischer und kommunikationsstarker Politiker gemacht.