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Seenotrettung: Sea-Watch darf wieder in See stechen

Sea-Watch 3 rescue ship is seen in the Search & Rescue (SAR) area off the Libyan Coast, in the Mediterranean Sea December 19, 2018. Picture taken December 19, 2018. Chris Grodotzki/Sea-Watch.org/H ...
Bild: reuters
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Seenotretter jubeln: Sea-Watch darf wieder in See stechen

02.06.2019, 09:1102.06.2019, 14:04
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Ein von den italienischen Behörden beschlagnahmtes Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch darf wieder in See stechen. "Die Sea-Watch 3 ist frei!", teilte die Hilfsorganisation am Samstag auf Twitter mit. Sie sei offiziell darüber informiert worden, dass das Schiff freigegeben sei und wieder in Betrieb genommen werden könne. Hundert Flüchtlinge, die am Donnerstag von der italienischen Marine gerettet worden waren, sollen derweil auf mehrere EU-Länder verteilt werden.

Das zivile Rettungsschiff "Sea-Watch 3", das unter niederländischer Flagge fährt, war am 20. Mai beschlagnahmt worden, nachdem es 65 Migranten vor der Küste Libyens aus Seenot gerettet und nach Italien gebracht hatte.

Dass die Migranten von italienischen Beamten auf die Insel Lampedusa südlich von Sizilien gebracht wurden, erfuhr Italiens Innenminister Matteo Salvini erst durch die Berichterstattung im Fernsehen. Er reagierte empört und stellte die Frage, wer in der Regierung eine solche Entscheidung gegen seine ausdrückliche Anordnung getroffen habe. Er hatte die "Sea-Watch 3" zuvor gewarnt, sich italienischem Hoheitsgewässern zu nähern.

Salvini verbietet seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr privaten Hilfsorganisationen, mit ihren Schiffen in Italien anzulegen. In der Folge mussten Migranten immer wieder tagelang auf Rettungsschiffen ausharren, bis ihr Landgang mit Italien oder anderen Ländern ausgehandelt war.

Hundert Migranten, die am Donnerstag von der italienischen Marine von einem Schlauchboot im Mittelmeer gerettet worden waren, sollen am Sonntag in Genau eintreffen. Nach Angaben Salvinis hatten sich fünf EU-Länder und der Vatikan bereit erklärt, die Menschen aufzunehmen. Um welche Staaten es sich handelt, sagte Salvini nicht. 

75 Migranten, die von einem ägyptischen Schleppschiff aufgegriffen worden waren, sitzen unterdessen weiter auf dem Boot fest. Die tunesischen Behörden lehnen eine Aufnahme der Passagiere ab, da nicht genügend Kapazitäten für ihre Unterbringung vorhanden seien, teilte die Nichtregierungsorganisation FTDES mit. 

(bn/afp)

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