Politik
International

Puigdemont bleibt in Gewahrsam

International

Puigdemont bleibt in Haft

26.03.2018, 19:5926.03.2018, 20:50
Mehr «Politik»

Der in Deutschland festgenommene ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont bleibt in Gewahrsam.

Das Amtsgericht Neumünster sprach am Montag eine sogenannte Festhalteanordnung aus. Das teilte der leitende Oberstaatsanwalt Georg Güntge mit.

Wird Puigdemont also ausgeliefert?

Nicht unbedingt. "Wir befinden uns jetzt erst im richtigen Auslieferungsverfahren. Jetzt wird geprüft, ob die Auslieferung zulässig ist", sagt Güntge. Bei dem Termin in Neumünster wurde geprüft, ob der Festgenommene tatsächlich der im Haftbefehl gesuchte Puigdemont ist. Da dies der Fall war, ist dieser laut Paragraf 22 des "Gesetzes über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen" bis zur Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) über einen Auslieferungshaftbefehl festzuhalten.

Wie geht es jetzt weiter?

Bild
Bild: Lehtikuva/AP

Eine Entscheidung des OLG wird nach Angaben einer Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft voraussichtlich nicht mehr diese Woche getroffen. Das OLG entscheidet in der Regel ohne mündliche Anhörung. Falls die Behörden einer Auslieferung zustimmen, hat Puigdemont noch die Möglichkeit, in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde einzulegen, um eine Auslieferung zu verhindern.

Was war passiert?

Die Polizei hatte Puigdemont am Sonntag an der Autobahn A7 nahe der dänischen Grenze festgenommen. Er war auf dem Weg nach Brüssel, wohin er sich im vergangenen Jahr abgesetzt hatte. Grundlage war ein europäischer Haftbefehl, den Spanien ausgestellt hatte. In diesem wurde ihm laut Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig Rebellion und die Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Die spanische Justiz ermittelt gegen Puigdemont seit dem katalanischen Unabhängigkeitsreferendum vom Oktober 2017. Danach war er als Regionalpräsident von der Zentralregierung abgesetzt worden.

(akg/dpa)

Grünen-Politiker Anton Hofreiter wirft Union "Hilflosigkeit" bei AfD-Umgang vor
Die Umfragewerte der AfD sind auch nach der Einschätzung als "gesichert rechtsextremistisch" durch den Verfassungsschutz nicht eingebrochen. Bei den demokratischen Parteien steigt seitdem die Nervosität. Es bleibt umstritten, was nun gegen die AfD unternommen werden sollte.

Über 1100 Seiten umfasst der Bericht des Verfassungsschutzes. Darin wird lang und breit dargelegt, inwiefern das strukturell in der AfD verbreitete "ethnisch-abstammungsmäßige Volksverständnis", wie es in einer Pressemitteilung Mitte Mai hieß, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung widerspricht.

Zur Story