Die Corona-Pandemie drängt nach den Worten von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hunderttausende Kinder weltweit in die Kinderarbeit. "Das ist moderne Sklaverei", sagte Müller der Zeitung "Augsburger Allgemeine" (Donnerstagsausgabe). Dabei gehöre Sklaverei "schon lange in die Geschichtsbücher und nicht in eine globalisierte Welt".
Müller äußerte sich anlässlich des Tags zum Gedenken an die Opfer der Sklaverei. "Die bittere Realität ist: Über 70 Millionen Kinder schuften unter ausbeuterischen Bedingungen, auf den Kakao- und Kaffeeplantagen Afrikas, in Fabriken und Minen – auch für unseren Wohlstand", sagte er.
Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Lieferkettengesetz könne beitragen, die Verhältnisse zu ändern. Es lege verbindliche Standards zur Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten fest. "Eine gerechte Globalisierung ist die soziale Frage des 21. Jahrhunderts", betonte Müller.
(lfr/afp)