Es war eine Art Fernduell, das sich US-Präsident Donald Trump und Klimaaktivistin Greta Thunberg auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos geliefert haben.
Trump und Thunberg sprachen am Dienstag kurz nacheinander in unterschiedlichen Räumen. Die 17-jährige Schwedin hatte sich vor ihrer Rede den Auftritt des US-Präsidenten im Publikum angehört.
Eine Übersicht über den Tag in Davos in sieben Zitaten:
Trump hat den Klimawandel in der Vergangenheit mehrfach geleugnet, seine Regierung fährt Auflagen zum Klimaschutz zurück und zog sich auch aus dem Pariser Klimaschutz-Abkommen zurück.
Kein Wunder also, dass Trump das Wort Klimawandel nicht einmal in den Mund nahm, sondern vor allem über seine Errungenschaften sprach.
Er lobte ausführlich die gute Wirtschaftsentwicklung und niedrige Arbeitslosigkeit in den USA, die er auf seine Politik zurückführte. Im Vergleich zu der Vorgängerregierung mit geringem Wachstum und stagnierenden oder fallenden Löhnen sei die Entwicklung nun "spektakulär".
Zur Erinnerung: Vor einem Jahr war die Schwedin vor die versammelte Wirtschaftsprominenz in Davos getreten und hatte gewarnt: "Ich will, dass ihr in Panik geratet." Und: "Ich bin hier, um zu sagen, dass unser Haus brennt."
Sie erneuerte in diesem Jahr diese mittlerweile berühmten Worte:
Während einer Podiumsdiskussion wandte sich die Aktivistin direkt ans Publikum und wies auf die Zahlen von Klimaforschern hin.
Ihre Warnung: Es bliebe nicht mehr viel Zeit, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Dieses Ziel ist im Pariser Klimaschutzabkommen festgeschrieben. Die Erderwärmung soll demnach auf unter 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden.
Greta verwies auf das verbleibende Budget für CO2-Emissionen, um dieses Ziel zu erreichen:
Sie berief sich dabei auf den IPCC-Report aus dem Jahr 2018.
Die Aktivistin machte keinen Schuldigen in der Politik aus, sondern sagte: Alle hätten versagt.
Interessante Zitate kamen am Dienstag aber nicht nur von Trump und Thunberg.
Der Grünen-Chef war ebenfalls in Davos – und rang nach der Rede von Donald Trump erst einmal nach Worten.
Schließlich sagte er in die Kamera einer ZDF-Reporterin:
Scharfe Worte für einen Politiker, den viele Beobachter bald in Regierungsverantwortung sehen, sollten die Werte der Grünen stabil bleiben.
Neben Greta Thunberg saß bei der Podiumsdiskussion am Dienstag die 18-jährige Natasha Mwansa aus Sambia. Die "Welt" hielt ihre inspirierenden Wortbeiträge fest:
(ll/mit afp/dpa)