Beim Unabhängigkeitsmarsch kam es in Warschau zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und rechten Hooligans. Bild: ZUMA Wire / Grzegorz Banaszak
International
12.11.2020, 11:2512.11.2020, 18:05
Nach Ausschreitungen von Nationalisten und
Rechtsradikalen beim verbotenen sogenannten Unabhängigkeitsmarsch in
Warschau hat die Polizei 36 Personen festgenommen. Die Beamten hätten
auch eine Schusswaffe und Pyrotechnik sichergestellt, sagte ein
Sprecher der Polizei am Donnerstag in Warschau. Bei den
Auseinandersetzungen mit den Demonstranten seien 35 Polizisten
verletzt worden, drei von ihnen müssten weiterhin im Krankenhaus
behandelt werden. "Wir hatten es mit einer Schlacht zu tun." Bei
einem Großteil der Randalierer habe es sich um gewaltbereite
Fußball-Hooligans gehandelt.
Am Mittwoch waren Tausende polnische Nationalisten und Rechtsradikale
durch die Warschauer Innenstadt gezogen. Fernsehaufnahmen zeigten,
wie Demonstranten Barrieren umwarfen und Steine und Feuerwerkskörper
gegen die Polizisten schleuderten. Eine Wohnung an der Marschroute
ging in Flammen auf – die Feuerwehr vermutete, dass der Brand von
Pyrotechnik ausgelöst worden war.
Trotz eines Verbots sind Tausende polnische Nationalisten und Rechtsradikale durch die Stadt gezogen.Bild: ZUMA Wire / Grzegorz Banaszak
Wegen der Corona-Pandemie hatte
Warschaus Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski den Marsch verboten, zu
dem rechte Organisationen für den polnischen Nationalfeiertag
aufgerufen hatten. In Polen sind derzeit Versammlungen nur mit
maximal fünf Personen erlaubt.
(lau/dpa)
In der SPD tobt derzeit die K-Frage, die Diskussion über den nächsten Kanzlerkandidaten. Kanzler Olaf Scholz zeigt sich entschlossen, erneut anzutreten. Doch die Umfragen sprechen eine andere Sprache, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.