US-Präsidentenberaterin Kellyanne Conway hat das Engagement von Donald Trump für die Förderung von Frauen in der Gesellschaft der USA gepriesen. "Über Jahrzehnte hat er Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft und der Regierung befördert", sagte Conway am Mittwochabend (Ortszeit) beim Parteitag der Republikaner. "Er vertraut sich uns an und konsultiert uns, respektiert unsere Meinungen und besteht darauf, dass wir den Männern gleichgestellt sind." Im Wahlkampf 2016 waren frühere frauenverachtende Äußerungen von Donald Trump aufgetaucht.
Bei der Präsidentenwahl 2016 hatte Conway als Wahlkampfmanagerin Trump zum Sieg verholfen. Nach dessen Amtsantritt wurde sie Beraterin des Präsidenten und eine seiner entschlossensten Verteidigerinnen. Große Bekanntheit im Ausland erlangte sie Anfang 2017, als sie versuchte, unwahre Behauptungen der Regierung zu "alternativen Fakten" zu erklären. Einen Tag vor Beginn des Parteitags hatte sie am Sonntag überraschend ihren Rückzug aus dem Weißen Haus zum Monatsende angekündigt, um sich mehr um ihre vier Kinder zu kümmern.
Ihr Ehemann, der Anwalt George Conway, gehört zu den erbittertsten Gegnern des Präsidenten. In Gastbeiträgen für die "Washington Post" schrieb er im vergangenen Jahr, Trump sei untauglich für das Amt, ein "Krebsgeschwür in der Präsidentschaft" und ein Rassist. Auch Trumps Geisteszustand stellte George Conway infrage. "Kein Präsident in der jüngsten Vergangenheit – und wahrscheinlich kein Präsident jemals – hat mehr Diskussionen über seine geistige Stabilität und seinen Bezug zur Realität ausgelöst", schrieb er im Oktober 2019 in der Zeitschrift "The Atlantic". "Wenn es je einen pathologischen Lügner gab, dann ist es Trump."
Der Konflikt hat die Familie in Mitleidenschaft gezogen, eine 15 Jahre alte Tochter der Conways rebelliert seit Wochen in sozialen Medien gegen das kontroverse Engagement ihrer Eltern. Am Sonntag gab Kellyanne Conway überraschend bekannt, dass sie das Weiße Haus zum Monatsende verlassen werde. "Fürs Erste und für meine geliebten Kinder wird es weniger Drama und mehr Mama geben", teilte sie mit. Auch Ehemann George erklärte, er wolle sich fortan mehr um die Familie und weniger um sein politisches Engagement kümmern.
Vor Conway hatte am Mittwoch bereits die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, das Bild eines mitfühlenden Präsidenten gezeichnet, der sich kümmert. Sie erzählte, wie Trump sie noch vor ihrer Zeit als Sprecherin nach einer Brust-Operation angerufen habe, um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. "Die Entscheidung für eine präventive Mastektomie war die schwerste Entscheidung, die ich je treffen musste", sagte McEnany. "Aber Präsident Trump zu unterstützen, der meine Tochter und die Zukunft unserer Kinder schützen wird, war die einfachste (...) Ich möchte, dass meine Tochter in dem Amerika von Präsident Donald J. Trump aufwächst."
(lau/dpa)