Die Familie Trump ist nicht unbedingt für Zimperlichkeit bekannt. Der Sohnemann von US-Präsident Donald Trump, Donald Jr., macht da keine Ausnahme.
Laut eines Medienberichts hat der 41-Jährige in der Mongolei ein Exemplar einer gefährdeten Spezies getötet. Das Tier trägt den klangvollen Namen Argali. Dahinter verbirgt sich die größte freilebende Schafart. Sie ist allerdings vom Aussterben bedroht, weswegen sie in der Mongolei unter Artenschutz steht.
Das interessierte Donald Trump Jr. jedoch offenbar nicht. Laut Recherchen der Plattform "ProPublica" erschoss er bei einer Jagd im Sommer eines der Tiere.
Eine Ausnahmegenehmigung hatte Trump Jr. demnach nicht. Die besorgte er sich erst im Nachhinein. Laut Angaben von "ProPublica" werden diese nach drei Kriterien vergeben: Geld, Beziehung und Einfluss. Den Recherchen zufolge hat Trump Jr. nur eine von insgesamt drei erteilten Jagdgenehmigungen bekommen.
Der Präsidenten-Sohn ist für seinen Trophäenfetisch bekannt. Einer der Guides, der ihn bei seiner Reise begleitet hatte, erklärte gegenüber "ProPublica": "Er hat die örtlichen Jagdführer daran gehindert, das Tier noch an Ort und Stelle zu zerlegen und sie stattdessen angewiesen, den Kadaver auf einem Aluminiumblech abzutransportieren, um das Horn und das Fell nicht zu beschädigen."
Ein Sprecher von Trump Jr. teilte "ProPublica" mit, dass keine Regierungsbeamten aus beiden Ländern die Reise organisiert hätten. Außerdem sei die Genehmigung "branchenüblich" bei einem Drittanbieter eingeholt worden.
Über die Einfuhr von Jagdtrophäen in die USA wird seit Jahren gestritten. Ex-Präsident Obama hatte strikte Beschränkungen erlassen, die sein Nachfolger Trump Senior zunächst aufgehoben hatte. Inzwischen prüft ein Gericht, ob das rechtmäßig war.
Den wohl bissigsten und zugleich treffendsten Kommentar lieferte die Schweizer Schriftstellerin Sybille Berg: "Vatermörder" twitterte sie trocken.
(om)