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International
12.04.2018, 07:0312.04.2018, 07:34
Die Zahl der Exekutionen ist nach Angaben von
Amnesty International weltweit rückläufig. In 23 Ländern wurden im
vergangenen Jahr mindestens 993 Hinrichtungen registriert - und damit
vier Prozent weniger als im Vorjahr 2016, hieß es in einem neuen
Jahresbericht zur Todesstrafe, den die Menschenrechtsorganisation am
Donnerstag veröffentlichte.
Gegenüber 2015 gab es demnach einen
Rückgang um 39 Prozent. In 53 Ländern wurden mindestens 2591
Todesurteile verzeichnet - nach einem Rekordhoch von 3117 im Vorjahr
2016. Mit Guinea und der Mongolei haben 2017 zwei weitere Staaten die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Damit gibt es sie in 142 Ländern nicht mehr. Vor 30 Jahren waren es noch halb so viele Staaten.
Das ist ein wichtiger Erfolg. Dennoch sitzen 2017 weltweit mehr als zwanzigtausend Menschen in Todestrakten, weil Regierungen immer noch auf diese menschenverachtende und menschenrechtswidrige Form der Bestrafung setzen, anstatt die Ursachen von Kriminalität zu bekämpfen und wirksame Maßnahmen gegen Drogenmissbrauch, Korruption oder Terrorismus zu ergreifen.
Amnesty-Expertin Andrea Berg
Für 84 Prozent der gezählten Hinrichtungen sind vier Länder verantwortlich:
- Iran (mindestens 507)
- Saudi-Arabien (146)
- Irak (mindestens 125)
- Pakistan (mindestens 60)
Weltweit lebten Ende vergangenen Jahres 21,919 Menschen mit einem Todesurteil und damit 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor mit 18.848. Die meisten Verurteilten sitzen in den Todestrakten von Sri Lanka (2717), den USA (2724) und Pakistan (mindestens 7000)
Länder mit Hinrichtungen im Jahr 2017
Die Zahlen berücksichtigen jedoch nicht Tausende Exekutionen und
Todesurteile, die es laut Amnesty in China gibt. In der Volksrepublik
gelten sie als Staatsgeheimnis. Amnesty geht davon aus, dass es in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt Jahr für Jahr Tausende Todesurteile und Hinrichtungen gibt.
Als "Leuchtturm der Hoffnung" wurde indes Afrika südlich der Sahara
genannt: Dort sei die Todesstrafe in 20 Ländern abgeschafft worden.
Nur in zwei Ländern der Region - Somalia und Südsudan - habe es 2017
noch Hinrichtungen gegeben, hieß es.
(czn/ ap/ afp)
Bei so manchen Themen machen die meisten einfach dicht, zu trocken, zu öde, zu technisch. Manche von ihnen schmecken nach Aktenstaub, riechen vielleicht auch etwas nach Tweed-Sakkos und Mottenkugeln. Das gilt etwa für Steuerfragen, die durchaus wichtig, aber eben nur schwer zu verkaufen sind. In eine ähnliche Kerbe schlagen die Sozialabgaben.