Trump und Mueller (r.).
International
Robert
Mueller hat deutlich gemacht, dass Präsident Donald Trump durch seine
Untersuchungen nicht komplett entlastet wurde.
- Mueller, der Ex-Sonderermittler in der Russland-Affäre, teilte dies am Mittwoch in einer Anhörung vor dem US-Kongress mit.
- Er verneinte bei seiner Anhörung mehrfach die Nachfrage, ob der Präsident durch die Ermittlungen vom Vorwurf der Justizbehinderung freigesprochen worden sei.
- Mueller betonte: "Das ist nicht, was der Bericht sagt." Der Report zeige, dass der Präsident nicht von den Handlungen entlastet worden sei, die er mutmaßlich begangen habe.
- Die Sitzung, die von vielen US-Sendern live übertragen wurde, war der erste Auftritt Muellers vor dem Kongress. Dieser war mit Spannung erwartet worden.
- Der 74-Jährige wirkte dabei an manchen Stellen fahrig und nervös. Mehrere Republikaner zeigten sich bei ihren Fragen an den Ex-Sonderermittler äußerst aggressiv und vorwurfsvoll.
So lief die Anhörung Muellers
Oft
bombardierten die Republikaner ihn regelrecht mit Fragen. Mueller antwortete oft
nur knapp oder verwies auf seinen Ermittlungsbericht.
Der Ex-Sonderermittler betonte zu Beginn, die russischen
Einflussversuche auf die Wahl 2016 gehörten zu den ernstesten
Bedrohungen für die Demokratie, die er in seiner Karriere erlebt
habe. Er erklärte, dass er sich nicht zu Dingen äußern könne, die
über seinen Bericht hinausgingen. Die Ermittlungen seien
"umfangreich" gewesen. Jedes Wort in dem Bericht sei mit Bedacht
gewählt.
Trump sieht sich durch einen Bericht vom März von allen Vorwürfen entlastet
Mueller hatte fast zwei Jahre lang untersucht, ob das
Wahlkampflager von Trump geheime Absprachen mit russischen
Regierungsvertretern zur mutmaßlichen Einmischung Moskaus traf und ob
Trump als US-Präsident später die Justizermittlungen behinderte. Ende
März legte Mueller einen Abschlussbericht vor, der teils geschwärzt
veröffentlicht wurde. Trump sieht sich durch den Bericht von allen
Vorwürfen entlastet.
In dem Report listete Muellers Team aber diverse Versuche Trumps
auf, Einfluss auf die Untersuchungen zu nehmen. Diese Bemühungen
seien nur deshalb erfolglos geblieben, weil Personen aus dem Umfeld
des Präsidenten sich weigerten, Anweisungen auszuführen oder seinen
Aufforderungen zu folgen, hieß es. Mueller ließ zwar offen, ob Trump
sich damit der Justizbehinderung schuldig machte. Er sprach den
Präsidenten aber auch ausdrücklich nicht von diesem Vorwurf frei.
Mueller betonte, dass ein amtierender Präsident nicht angeklagt werden könne
Bei seiner Aussage vor dem Kongress betonte Mueller, dass ein
amtierender Präsident nach der geltenden Rechtsauffassung des
Justizministeriums nicht angeklagt werden könne. Auf die Frage, ob
ein Präsident nach seinem Rückzug aus dem Amt wegen Justizbehinderung
belangt werden könne, sagte Mueller: "Richtig." Der
Ex-Sonderermittler unterstrich auf Nachfrage zudem, dass Trump sich
geweigert habe, sich von Muellers Team befragen zu lassen. Der
Präsident hatte die Fragen lediglich schriftlich beantwortet.
Trump waren die Ermittlungen ein gewaltiger Dorn im Auge.
Er
attackierte Mueller mehrfach persönlich und hinterfragte auch immer
wieder die Unabhängigkeit seines Teams. Auch vor der Anhörung am
Mittwoch griff er den Ex-Sonderermittler auf Twitter an. Mueller
verteidigte sein Team am Mittwoch. Die Mitarbeiter, die sich fast
zwei Jahre lang mit der Angelegenheit befasst hätten, seien von
"höchster Integrität", sagte er zu Beginn der
Sitzung.
(as/dpa)
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