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"Großer Schritt zurück!" – Polen könnte aus Konvention gegen Frauen-Gewalt austreten

July 25, 2020, Warsaw, Mazovian, Poland: Minister Of Justice And Prosecutor General ZBIGNIEW ZIOBRO: We Will Submit A Request To Terminate The Istanbul Convention..The Ministry of Justice Will Request ...
Polens Justizminister Zbigniew Ziobro sieht in der Konvention Bestimmungen "ideologischer Natur".Bild: imago images / ZUMA Wire
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"Großer Schritt zurück!" – Polen könnte aus Konvention gegen Frauen-Gewalt austreten

27.07.2020, 13:15
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In Polen ist eine Debatte über einen möglichen Austritt aus der Istanbul-Konvention gegen Gewalt gegen Frauen entbrannt. Justizminister Zbigniew Ziobro kündigte an, einen entsprechenden Vorschlag am Montag dem zuständigen Familienministerium zu unterbreiten, wie die Agentur PAP berichtete.

Die Konvention enthalte Bestimmungen "ideologischer Natur", die er nicht akzeptieren könne und für schädlich halte. Ziobro ist Gründer der national-konservativen Partei Solidarisches Polen (SP), einer Abspaltung der Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki.

"Rückschritt für Schutz von Frauen vor Gewalt"

Die Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejcinovic Buric, zeigte sich am Sonntag alarmiert. Ein Austritt Polens aus der Konvention wäre "ein großer Schritt zurück für den Schutz von Frauen vor Gewalt in Europa". Sollte es Missverständnisse über die Konvention geben, sei man bereit, diese in einem konstruktiven Dialog auszuräumen.

Der Oppositionspolitiker und EU-Abgeordnete Andrzej Halicki kritisierte, dass das Gerede über einen Austritt die polnische Regierung in das "schlechtest mögliche Licht" rücke. Führende PiS-Politiker betonten, dass die Regierung in der Sache noch keine Entscheidung getroffen habe. Polen hatte die Konvention 2012 unterzeichnet und – anders als die Nachbarstaaten Tschechien und Slowakei – im Jahr 2015 auch ratifiziert.

(vdv/dpa)

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