International
08.07.2019, 05:5108.07.2019, 06:19
Nach ihrer Irrfahrt auf dem Mittelmeer sind die 65
Migranten vom deutschen Rettungsschiff "Alan Kurdi" in Malta gelandet – jetzt stellt sich die Frage, wie es mit ihnen weiter geht.
- Fest steht: Die Geretteten sollen umgehend auf andere europäische Länder verteilt werden. Das hatte die Regierung in Valletta am Sonntag nach Gesprächen mit der EU-Kommission und Deutschland bekanntgegeben.
- Details über die genaue Verteilung gab es zunächst nicht.
Was war passiert?
Am Sonntagabend kamen die 65 Migranten nach Armeeangaben in Malta an.
62 von ihnen seien an ein Patrouillenboot des Inselstaats übergeben
worden und am Abend in Malta gelandet, teilte Maltas Armee mit. Drei
Migranten, die dringend ärztliche Hilfe brauchten, wurden demnach
schon zuvor per Lufttransport geholt.
Die "Alan Kurdi" war tagelang auf Irrfahrt auf dem Mittelmeer
gewesen. Italien wollte die 65 von einem überfüllten Schlauchboot vor
der libyschen Küste geretteten Menschen nicht an Land lassen. Auch
Malta hatte sich zunächst gesperrt. An Bord spitzte sich die Lage zu.
Malta hatte sich am Sonntag bereiterklärt, die 65 Migranten an Land
zu lassen. Die maltesischen Behörden teilten mit, außerdem sei eine
Vereinbarung erzielt worden, dass EU-Länder die Hälfte von weiteren
58 Migranten aufnehmen werden, die von der maltesischen Marine aus
dem Mittelmeer gerettet worden seien.
Der Streit zwischen Deutschland und Italien um die "Alan Kurdi"
Die "Alan Kurdi" - benannt nach dem dreijährigen syrischen Flüchtlingsjungen, dessen Leiche im Spätsommer 2015 an einem Strand in der Türkei angespült wurde - ist ein 38 Meter langes früheres DDR-Forschungsschiff. Am Samstag hatte es vergeblich vor Lampedusa auf die Erlaubnis gewartet, in den Hafen der italienischen Mittelmeerinsel einlaufen zu dürfen. Italiens rechtspopulistischer Innenminister Matteo Salvini hatte dies verweigert. Daraufhin drehte das Schiff am späten Abend notgedrungen Richtung Malta ab.
Der Fall hatte auch für Streit zwischen Seehofer und Salvini gesorgt. Seehofer hatte seinen italienischen Kollegen am Samstag aufgefordert, die Dauerkrise der Rettungsschiffe im Mittelmeer zu beenden.
(pb/dpa)
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