Nordkoreas Diktator Kim Jong-un.Bild: YNA / Yonhap
International
Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat
nach Angaben zweier Nachbarländer erneut eine Rakete zu Testzwecken
abgefeuert. Bei dem Geschoss, das ins Meer stürzte, habe es sich
offensichtlich um eine ballistische Rakete gehandelt, teilte der
Generalstab des südkoreanischen Militärs am Mittwoch mit. Auch die
japanische Regierung sprach von einer augenscheinlich ballistischen
Rakete. UN-Resolutionen untersagen dem politisch weitgehend
isolierten Nordkorea einen Test mit solchen Raketen, die je nach
Bauart auch einen atomaren Sprengkopf tragen können.
Um welchen Raketentyp es sich genau handelte und wie weit sie
flog, war zunächst unklar. Den Angaben des südkoreanischen Militärs
zufolge wurde die Rakete am Morgen (Ortszeit) von einer
landgestützten Plattform abgeschossen und flog in Richtung des
Japanischen Meers (koreanisch: Ostmeer). In enger Zusammenarbeit mit
den USA werde die Lage mit Blick auf mögliche weitere Raketentests
durch Nordkorea genau beobachtet, hieß es.
Regelmäßige Raketentests
Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea eigenen Angaben zufolge unter
anderem erfolgreich Marschflugkörper mit großer Reichweite getestet
und von einem Zug aus Kurzstreckenraketen abgefeuert. Außerdem soll
eine neu entwickelte Hyperschallrakete getestet worden sein. Raketen
dieses Typs können wegen ihrer großen Geschwindigkeit nur schwer
abgefangen werden. Zuletzt hatte Nordkorea im Oktober eine
ballistische Rakete getestet, die nach damaligen Berichten der
staatlichen Medien eine Rakete "neuen Typs" war, die von einem
untergetauchten U-Boot abgefeuert werden kann. Experten vermuteten,
dass es sich um ein Modell mit geringer Reichweite handelte.
Nordkorea testet regelmäßig Raketen unterschiedlichen Typs. Die
kommunistische Führung in Pjöngjang treibt dabei seit Jahren vor
allem die Entwicklung von Raketen voran, die mit Atomsprengköpfen
ausgerüstet werden können. Das Land ist deswegen harten
internationalen Sanktionen unterworfen. Die Entwicklung umfasst auch
Langstreckenraketen, die das Festland der USA erreichen könnten.
Selbsterklärte Atommacht
Nordkorea hat sich selbst zur Atommacht erklärt. Angesichts der
Verhandlungen mit den USA über sein Nuklearwaffenprogramm ist der
Status international aber eher unklar. Die Verhandlungen kommen seit
fast drei Jahren nicht mehr voran./dg/DP/zb
(fas / dpa)
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