Der Anwalt des belgischen Kindermörders Marc Dutroux möchte dafür sorgen, dass sein Mandant freikommt. Nun hat er einen Brief an die Hinterbliebenen der Opfer geschrieben, um mit ihnen eine mögliche vorzeitige Freilassung seines Mandanten unter Auflagen zu erörtern.
Sein Brief, der in den kommenden Tagen abgeschickt werden soll, sei ein "Schritt der Öffnung" und ein Gesprächsangebot, sagte der Anwalt Bruno Dayez am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.
Damit wolle er vor einem Antrag auf vorzeitige Haftentlassung von Dutroux klären, ob die Hinterbliebenen in diesem Zusammenhang Forderungen stellten und um welche es sich handele, sagte Dayez. Nach seinen Angaben verfasste er das Schreiben in Abstimmung mit seinem Mandanten.
2004 wurde Dutroux zu lebenslanger Haft verurteilt, eine vorzeitige Haftentlassung schloss das Gericht im südbelgischen Arlon damals aus.
Im Februar hatte der Anwalt ein Buch mit dem Titel "Warum Dutroux freilassen" veröffentlicht. Darin vertritt er die These, dass kein verurteilter Verbrecher länger als 25 Jahre in Haft bleiben sollte. Bis zum Jahr 2021 will der Verteidiger eine Freilassung seines Mandanten unter Auflagen erreichen. Der Fall Dutroux hatte Belgien traumatisiert und in aller Welt für Erschütterung gesorgt.
(hd/afp)