Die Aufregung um ein umstrittenes Kohlebergwerk in Australien ebbt nicht ab. Auch der deutsche Konzern Siemens steht dabei in der Kritik, weil er eine Zugsignalanlage für das Werk liefern will. Nun hat sich auch Klimaaktivistin Greta Thunberg eingeschaltet.
Die Adani Group mit Hauptsitz in Indien will in Australien eines der größten Kohlebergwerke der Welt aufbauen, das aus fünf Untertageminen und sechs Tagebaustätten bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördern soll. Das Projekt wird von Umweltschützern seit Jahren bekämpft.
Neben dem Klimaaspekt geht es dabei auch um den Verbrauch von Wasser, die Zerstörung von Lebensraum und den Transport der Kohle über das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt.
Siemens soll für eine Zugstrecke vom Bergwerk zum Hafen Abbots Point Signaltechnik liefern. Angesichts von Protesten gegen die Pläne will das Unternehmen laut Konzernchef Joe Kaeser bis Montag entscheiden, ob der Auftrag ausgeführt wird.
Kaeser bot der deutschen Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer am Freitag einen Sitz in einem Aufsichtsgremium des künftigen Unternehmens Siemens Energy an.
Neubauer ließ offen, ob sie das Angebot annehmen wird. Sie werde Kaeser "sicherlich eine Rückmeldung dazu geben". Die Kernfrage der Angelegenheit sei das aber nicht.
(ll/dpa)