
Im US-Wahlkampf hat Joe Biden seinen Vorsprung gegenüber Donald Trump in zwei wichtigen "Swing-States" etwas ausbauen können.Bild: imago images / UPI Photo
International
14.10.2020, 08:3714.10.2020, 09:24
Nach seiner Corona-Infektion verbreitet
US-Präsident Donald Trump in den Augen seines Herausforderers Joe
Biden mehr Falschinformationen über das Virus als zuvor. "Ich habe
für seine Genesung gebetet, als er Covid bekommen hat, und ich hatte
gehofft, dass er wenigstens etwas geläutert daraus hervorgehen
würde", sagte Biden am Dienstag (Ortszeit) bei einem Auftritt in
Pembroke Pines im US-Bundesstaat Florida. "Aber was hat er getan? Er
hat die Fehlinformationen nur intensiviert, die er zuvor gemacht hat,
und macht es damit noch schlimmer."
Trump nach überstandener Infektion wieder auf der Wahlkampfbühne: "Ihr seid jetzt immun"
Trump hatte Anfang Oktober seine Corona-Infektion bekanntgegeben.
Keine zwei Wochen später steht er wieder auf der Wahlkampfbühne. "An
jeden, der kämpft, um sich von dem Virus zu erholen: Ich fühle euren
Schmerz, weil ich euren Schmerz gefühlt habe. Und wir werden das
Virus gemeinsam schlagen", sagte Trump bei einem Auftritt in
Johnstown im Bundesstaat Pennsylvania vor dicht gedrängten Anhängern,
von denen trotz der anhaltenden Corona-Pandemie viele keine Maske
trugen.
Der 74-Jährige fragte in die Menge, wer bereits Corona hatte, und
sagte anschließend: "Ihr seid jetzt immun." Trump beklagte, dass ihm
nicht zugestanden werde, dass er nun lebenslang immun sein. "Sie
hassen es, es zuzugeben, weil ich es hatte." Früher habe es stets
geheißen, dass nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung
lebenslange Immunität bestehe, behauptete Trump.
Experten gehen davon aus, dass Menschen nach einer
Corona-Infektion vermutlich immun sind. Für wie lange und wie absolut
ein Schutz existiert, ist aber noch unklar. Das Robert-Koch-Institut
etwa schreibt dazu: "Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch, wie
regelhaft, robust und dauerhaft dieser Immunstatus aufgebaut wird."
Experten vermuteten ernste Erkrankung bei Donald Trump
Trump hatte die Amerikaner nach der Entlassung aus der Klinik
aufgerufen, keine Angst vor dem Coronavirus zu haben. Er war unter
anderem mit einem Antikörper-Mittel behandelt worden, das für
gewöhnliche Patienten noch lange nicht verfügbar sein dürfte. Die
aggressive Behandlung ließ vielen Experten zufolge – entgegen der
Darstellung des Weißen Hauses – auf eine ernstere Erkrankung
schließen.
"Eine großartige Sache am Präsident-Dasein ist, wenn man sich
nicht hundertprozentig fühlt, hat man mehr Ärzte, als man dachte,
dass es auf der Welt gibt", sagte Trump am Dienstag. Mit Blick auf
das Antikörper-Mittel sagte er, er habe sich wie "Superman" gefühlt,
als er es bekommen habe.
Trump schießt erneut gegen Biden: "Könnt ihr euch vorstellen, gegen so einen Typen zu verlieren?"
Trump und Biden treten bei der Wahl am 3. November gegeneinander
an. In landesweiten Umfragen, die wegen des komplizierten Wahlsystems
mit Vorsicht zu genießen sind, liegt Biden vor Trump.
Der
Amtsinhaber, der sich nach seiner Covid-19-Erkrankung vor seinen
Anhängern vitaler denn je präsentiert, ging seinen Herausforderer wie
gewohnt persönlich an und stellte Biden (77) als vergesslich und
orientierungslos dar. "Wisst ihr, was das bewirkt? Es setzt mich noch
mehr unter Druck. Könnt ihr euch vorstellen, gegen so einen Typen zu
verlieren?"
In mehreren US-Bundesstaaten können Wähler ihre Stimme bereits
jetzt abgeben – per Post oder persönlich. Der Bezirk Harris County in
Texas, wo die frühe persönliche Stimmabgabe am Dienstag erstmals
möglich war, verzeichnete einen Rekordandrang. Noch nie hätten mehr
als 128.000 Menschen an einem einzigen Tag vor dem eigentlichen
Wahltag ihre Stimme abgegeben, hieß es in einem Tweet der zuständigen
Verwaltung.
(vdv/dpa)
Es könnte eng werden für Christian Lindner. Während Die Linke in den Umfragen der vergangenen Woche rasant zugelegt hat, muss die Kleinstpartei-Schwester FDP weiterhin um ihren erneuten Einzug in den Bundestag zittern. Die Linke haben insbesondere durch einen forschen Social-Media-Auftritt etliche Menschen mobilisieren können. Und die FDP? Fühlt sich strategisch benachteiligt.