
Joe Biden scheitert beim Abschiebestopp am texanischen Bundesgericht.Bild: ap / Evan Vucci
International
27.01.2021, 08:4727.01.2021, 08:46
Die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe
Biden hat bei einer ihrer ersten Entscheidungen in der
Migrationspolitik einen juristischen Rückschlag erlitten. Ein
Bundesgericht in Texas erließ am Dienstag auf Antrag des
Justizministers des Bundesstaats, Ken Paxton, eine einstweilige
Verfügung, wonach der von Bidens Regierung angeordnete vorübergehende
Abschiebestopp in den kommenden 14 Tagen landesweit nicht umgesetzt
werden darf. Vor einer weitergehenden Entscheidung setzte Richter
Drew Tipton eine Anhörung beider Parteien für diesen Donnerstag an.
Tipton argumentierte, die Bundesregierung habe keine "konkrete,
vernünftige Begründung" für den Abschiebestopp angeführt. Texas habe
"ein erhebliches Risiko für nicht wiedergutzumachenden Schaden"
nachgewiesen, weil die Maßnahme einen Zustrom illegaler Migranten
nach sich ziehen könne. Tipton wurde im vergangenen Jahr vom
damaligen US-Präsidenten Donald Trump als Bundesrichter nominiert.
Paxton ist ein enger Trump-Verbündeter.
Der Abschiedestopp soll der nationalen Sicherheit dienen
Paxton reagierte euphorisch auf die Entscheidung. "Texas ist der
erste Bundesstaat in der Nation, der eine Klage gegen die
Biden-Regierung eingereicht hat. Und wir haben gewonnen", schrieb er
auf Twitter. "Innerhalb von sechs Tagen nach Bidens Amtseinführung
hat Texas seinen illegalen Abschiebestopp gestoppt." Paxton nannte
den Abschiebestopp einen "linken Aufstand".
Die neue Biden-Regierung hatte Abschiebungen vom vergangenen
Freitag an für 100 Tage ausgesetzt – ausgenommen sind unter anderem
Ausländer, die unter Terror- oder Spionageverdacht stehen oder eine
Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen. Das
Heimatschutzministerium hatte mitgeteilt, mit der Maßnahme solle
unter anderem eine faire und wirksame Umsetzung der
US-Einwanderungsbestimmungen mit Fokus auf nationale Sicherheit,
Grenzsicherheit und öffentliche Sicherheit sichergestellt werden.
Joe Biden kündigte eine weniger strikte Migrationpolitik an
Der Republikaner Trump hatte den Kampf gegen illegale Migration
zu einem seiner zentralen Ziele gemacht. Zu den umstrittenen
Maßnahmen seiner Regierung gehörte unter anderem, dass Migranten aus
Zentralamerika in Mexiko auf die Entscheidung in ihrem Asylverfahren
in den USA warten sollten. Biden hatte unmittelbar nach seinem
Amtsantritt verfügt, dass diese Politik ausgesetzt wird. Der Demokrat
hat eine weniger restriktive Migrationspolitik
versprochen.
(lfr/dpa)
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