
Studenten in Kalifornien.Bild: www.imago-images.de / Terry Pierson
International
Ausländische Studierende an
US-Universitäten, die im Wintersemester wegen des Coronavirus
ausschließlich Online-Kurse anbieten, sollen nach dem Willen der
US-Regierung das Land verlassen.
Die US-Einwanderungsbehörde ICE
teilte am Montag (Ortszeit) mit, an solchen Universitäten
immatrikulierte ausländische Studenten müssten ausreisen oder an eine
Hochschule wechseln, die Präsenzunterricht anbiete. Ansonsten drohe
ihnen die Ausweisung. Ausländern, die ihr Studium an einer von Herbst
an ausschließlich online lehrenden Hochschule aufnehmen wollten,
werde kein Visum ausgestellt. Die Einreise ins Land werde ihnen nicht
gestattet.
Wer ist betroffen?
Betroffen von der Neuregelung sind Studierende, die ein
F-1-Studentenvisum besitzen oder beantragen wollen. Sie gilt aber
laut ICE auch für Kursteilnehmer an nicht-akademischen beruflichen
Bildungseinrichtungen wie etwa Flugschulen (M-1-Visum). Die Behörde
teilte mit, damit werde eine wegen der Ausbreitung des Virus für das
vergangene Sommersemester geschaffene Ausnahmeregelung modifiziert.
Diese habe wegen der Ausbreitung des Coronavirus mehr Online-Kurse
erlaubt, als eigentlich für Ausländer gestattet sind.
Der Sender CNN berichtete am Montag, Tausende ausländische
Studenten an Universitäten oder Teilnehmer an beruflichen
Trainingsprogrammen könnten betroffen sein. Unter anderem hatte die
US-amerikanische Elite-Universität Harvard am Montag angekündigt,
wegen des Coronavirus im Wintersemester alle Vorlesungen online
abzuhalten. Von den Bachelor-Studierenden, die auf dem Campus wohnen,
dürften rund 40 Prozent wieder in die Wohnheime und Burschenschaften
einziehen, erklärte die Hochschule im Bostoner Vorort Cambridge. Die
sonst üblichen doppelt belegten Zimmer solle es dabei nicht mehr
geben.
Auch an der zwischen New York und Philadelphia gelegenen
Universität Princeton werde "der meiste Unterricht" online
stattfinden, hieß es am Montag. Auch dort soll nur der Hälfte der
Bachelor-Studierenden erlaubt werden, wieder in Wohnheime auf dem
Campus zu ziehen. Anders als in Deutschland sind US-Universitäten mit
Freizeitangeboten, Partys und einem deutlich breiter ausgebauten Netz
an Wohnheimen oft auch für das Sozialleben der Studierenden zentral.
US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Monat bereits die
Aussetzung verschiedener Arbeitsvisa verfügt. Zugleich weitete er den
Stopp legaler Einwanderung bis zum Jahresende aus, was im
Wesentlichen Ausländer betrifft, die sich um eine Green Card für den
dauerhaften Aufenthalt in den Vereinigten Staaten bemühen.
Hintergrund für die Verfügung war die hohe Arbeitslosigkeit infolge
der Corona-Pandemie in den USA.
(hau/dpa)
Vor genau 500 Tagen entfachte die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas mit ihren Anschlägen auf Israel den Gaza-Krieg, Hunderte Menschen wurden dabei entführt. Seit dem 19. Januar herrscht eine vorübergehende Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, einige der Geiseln wurden mittlerweile freigelassen.