Polizisten gehen einem Mann hinterher. Eine Person hat eine Waffe auf ihn gerichtet. Bild: screenshot twitter
International
Polizisten im südlichen US-Bundesstaat Louisiana
haben einen fliehenden schwarzen Verdächtigen erschossen, der nach
Polizeiangaben mit einem Messer bewaffnet war. Die Beamten in der
Stadt Lafayette hätten zunächst erfolglos Taser eingesetzt, um
Treyford P. zu stoppen, erklärte die Polizei des Bundesstaats am
Samstag. Beamte hätten dann das Feuer eröffnet, als der 31-Jährige in
einen kleinen Supermarkt fliehen wollte, hieß es weiter.
Die Polizisten seien am Freitagabend an den Tatort gerufen worden,
weil es dort eine "Störung" mit einem Mann gegeben habe, der mit
einem Messer bewaffnet gewesen sei, erklärte die Polizei. Die Beamten
versuchten, den 31-Jährigen festzunehmen, dieser floh aber zu Fuß,
wie es weiter hieß. Die Polizei machte keine Angaben zur Zahl der
gefeuerten Schüsse. Der Verdächtige sei nach dem Zwischenfall in
einem Krankenhaus für tot erklärt worden, hieß es. Örtliche
Medienberichte sprachen von etwa einem Dutzend Schüssen.
Transparente Aufklärung gefordert
Der Anwalt der Familie des Opfers, Ben Crump, forderte in einer
Stellungnahme eine transparente Aufklärung der "sorglosen Schüsse und
tragischen Tötung dieses Mannes". Die verantwortlichen Polizisten
sollten umgehend entlassen werden, forderte er. "Treyford war von
Beamten umzingelt und wurde mehr als zehnmal angeschossen", erklärte
Crump.
Der Anwalt verbreitete über Twitter ein Video von Zeugen, das
den Vorfall zu zeigen schien. In dem Video ist zu sehen wie sich ein
Schwarzer im Schritttempo der Verfolgung durch Polizisten entzieht.
Als er sich der Eingangstür einer Tankstelle nähert, schießen die
Polizisten mehrfach aus sehr geringer Entfernung auf ihn. Crump zufolge hieß der getötete Treyford P., die Polizei gab seinen Vornamen mit der Schreibweise Trayford an.
In den USA war es seit Ende Mai vielerorts zu Massenprotesten gegen
Rassismus und Polizeigewalt gekommen. Der Auslöser war die Tötung des
unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen
Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota am
25. Mai. Floyds Familie war ebenfalls von Crump vertreten worden.
Frauen filmen Vorfall
(lin/dpa)
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