In Australien geht zum Wochenbeginn der Kampf gegen die verheerenden Buschbrände weiter. Zwar brachten Regen und kühlere Temperaturen etwas Erleichterung für die Helfer – doch nun drohen neue Probleme an anderer Stelle.
Offenbar machen nicht nur die Feuer den Behörden weiterhin schwere Probleme, sondern zunehmend auch Plünderungen evakuierter Häuser. Im Bundesstaat New South Wales wurden nach Angaben der Polizei drei Menschen wegen des Verdachts von Plünderungen angeklagt. Verbraucherschützer warnten zudem vor Spendenbetrügern.
Einsatzleiter Gary Worboys sagte am Dienstag:
In einigen Gemeinden im Bundesstaat haben Menschen bereits Schilder mit drastischen Warnungen aufgestellt, wie etwa das australische Nachrichtenportal "News.com.au" berichtet. Auf einem Warnschild etwa steht: "An die Plünderer: Wir werden uns nicht von euch beklauen lassen. Wenn ihr hier auftaucht, werdet ihr nicht wieder zurückkehren."
Entsprechend drastisch äußerte sich auch der Innenminister von New South Wales, David Elliott, zu den Plünderern. Jeder, der sich auf Kosten der von den Feuern betroffenen Gemeinden bereichere, gehöre "zum Bodensatz der Gesellschaft" und werde die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen. Die australische News-Seite "The Star Online" zitiert Elliot mit den Worten:
Seit Beginn der großen Brände im Oktober sind landesweit 25 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2000 Häuser sind zerstört. Mehr als 10 Millionen Hektar brannten nieder - das entspricht ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen.
Am Dienstag hieß es, auf die Versicherungen kämen bislang Kosten von 700 Millionen australischen Dollar zu, das sind etwa 430 Millionen Euro. Nach Angaben des australischen Versicherungsverbands gab es fast 9000 Schadensmeldungen - es wird aber erwartet, dass die Zahl noch deutlich steigt.
Die Auswirkungen der verheerenden Buschbrände in Australien sind auch im 12.000 Kilometer entfernten Südamerika sichtbar: Eine riesige Rauchwolke hat den Pazifik überquert und die Sonne über Chile und Argentinien rötlich verfärbt, wie die örtlichen Wetterbehörden am Montag (Ortszeit) meldeten.
Gefahr drohe der Bevölkerung nicht, sagte Patricio Urra von der chilenischen Meteorologiebehörde der Nachrichtenagentur AFP.
Die Rauchwolke befinde sich in einer Höhe von 6000 Metern und es sei kein Wetterphänomen angekündigt, das sie zum Absinken bringen könnte, erklärte Urra. Auch die argentinische Wetterbehörde SMN gab im Kurzbotschaftendienst Twitter Entwarnung: Die einzige Auswirkung sei eine "ein bisschen rötere Sonne".
Nach Angaben des Meteorologieunternehmens Metsul könnte die Wolke weiterziehen und sogar den brasilianischen Bundesstaat Río Grande del Sur erreichen.
(pcl, mit dpa)