Bei dem Selbstmordanschlag vor einem Zentrum zur Registrierung von Wählern in Kabul sind jüngsten Angaben zufolge mindestens 52 Menschen getötet worden. 112 Menschen seien bei der Tat in der afghanischen Hauptstadt verletzt worden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Sonntag mit. Die von Extremisten bekämpfte Regierung Afghanistans will am 20. Oktober die seit drei Jahren überfällige Parlamentswahl nachholen.
Der sogenannte "Islamische Staat" (IS) bekannte sich über sein Sprachrohr Amak zu dem Anschlag. Zuvor hatte ein Taliban-Sprecher via Twitter erklärt, seine radikalislamische Gruppe stehe nicht hinter dahinter. In dem Ausgabezentrum können Bürger Ausweise beantragen, die sie für die Teilnahme an den Parlaments- und Provinzwahlen im Oktober benötigen, erklärte der Sprecher des Innenministeriums, Nadschib Danisch.
Der mit einer Sprengstoffweste ausgestattete Angreifer sei zu Fuß zu der Ausweisstelle in einem schiitischen Stadtteil im Westen der afghanischen Hauptstadt gekommen, berichtete ein Sprecher des Innenministeriums.
Am 20. Oktober sollen in Afghanistan ein neues Parlament und neue Provinzräte gewählt werden, für April 2019 ist die Präsidentenwahl geplant. Die schon lange überfällige Parlamentswahl war zunächst für Juli angesetzt gewesen. Es gibt bisher keine offiziellen Daten zur Zahl der Wahlberechtigten unter den rund 30 Millionen Einwohnern.
In Teilen des Landes ist die Wahl durch den bewaffneten Konflikt gefährdet. Die radikalislamischen Taliban kontrollieren derzeit knapp 15 Prozent des Landes.
(hd/dpa)