International
23.04.2019, 08:2023.04.2019, 08:41
In Österreich deutet sich erneut Streit zwischen
den Koalitionsparteien ÖVP und FPÖ an. Die rechte FPÖ hat zu Ostern
in Braunau in Oberösterreich ein Parteiblatt verteilt, in dem in
einem Gedicht Menschen mit Ratten verglichen und über Geflüchtete hergezogen wird. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) reagierte nach Angaben
der österreichischen Nachrichtenagentur APA empört.
"Die getätigte Wortwahl ist abscheulich, menschenverachtend sowie
zutiefst rassistisch und hat in Oberösterreich und im ganzen Land
nichts verloren", sagte Kurz der APA. "Es braucht sofort und
unmissverständlich eine Distanzierung und Klarstellung durch die FPÖ
Oberösterreich." Oberösterreichs Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP), der
in dem Bundesland mit der FPÖ zusammenarbeitet, bezeichnete das
Gedicht als "widerlich".
In dem Gedicht "... die Stadtratte (Nagetier mit
Kanalisationshintergrund)" heißt es unter anderem:
"So, wie wir hier unten leben,/ müssen and're Ratten eben,/ die als Gäst' oder Migranten,/ auch die, die wir noch gar nicht kannten,/ die Art zu leben mit uns teilen!/ Oder rasch von dannen eilen!"
An anderen Stellen wird in dem Gedicht vor einer Vermischung von Kulturen gewarnt, ebenfalls beklagt werden Willkommenskultur und Investitionen für Integrationsmaßnahmen. Der laut Impressum verantwortliche Braunauer FPÖ-Stadtrat Hubert
Esterbauer sagte der österreichischen Tageszeitung "Der Standard",
dass er das Gedicht nicht selbst verfasst habe. Der Vergleich mit
Ratten sei heikel und problematisch, räumte Esterbauer demnach ein.
Die ÖVP-FPÖ-Koalition in Wien war im ersten Jahr ihres Bestehens vor
allem durch demonstrative Geschlossenheit aufgefallen. Zuletzt
sorgten aber bereits Verbindungen zwischen der FPÖ und den
"Identitären" für Ärger. Kanzler Kurz forderte damals, dass sein
Koalitionspartner sämtliche Verbindung zu der Bewegung kappen solle.
(hd /dpa)
Politiker, die aus Tassen trinken
1 / 10
Politiker, die aus Tassen trinken
Die Symboldichte in diesem Bild ist so hoch, wir müssen sie unkommentiert lassen. Gesagt sei lediglich: Das ist Wladimir Putin.
quelle: epa / epa/alexey druzhinyn
Der Gazastreifen liegt in Schutt und Asche, das Sterben gehört dort zum Alltag, Kinder leiden massiv: Der Nahost-Konflikt und das brutale Agieren Israels im Gazastreifen spaltet die Gesellschaft. Es hagelt seit Monaten Kritik zur ungeheuren Brutalität, mit der das Land unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Enklave vorgeht. Auch in Israel wird der Widerstand größer.