Die Kämpfe im Südosten und Osten der Ukraine nehmen kein Ende. Seit Wochen gibt es keine nennenswerten Fortschritte der beiden Parteien, weder auf ukrainischer, noch auf russischer Seite. Die Situation wird aktuell durch extreme Wetterbedingungen verschärft, mit Temperaturen von bis zu Minus 20 Grad Celsius. Kreml-Machthaber Wladimir Putin verliert im Krieg massenhaft Soldaten, die er laufend ersetzen muss – teils mit drastischen Mitteln.
Bereits 2022 gab es erste Berichte, dass Russlands Präsident Kriminelle in seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine schicken will. Damals wurde über ein neues Gesetz berichtet, durch das auch Schwerverbrecher eingezogen werden können. Unter anderem schickte er einen verurteilten Kannibalen sowie Mörder in den Krieg. Die absurden Auswüchse dieser Rekrutierungspraxis werden aktuell einmal mehr deutlich. Denn nun ist ein Mann aus dem Krieg zurückgekehrt, der für ein besonders grausames Verbrechen verurteilt worden war.
Wladimir Putin hat nun einen Mann begnadigt, der eine zweifache Mutter auf brutalste Art und Weise vergewaltigt und ermordet hatte. Er ist jetzt frei, verbüßte 16 Monate seiner ursprünglich 24-jährigen Haftstrafe.
Im August 2021 überfiel Povilaiko eine 37-jährige Frau. Sie war verheiratet sowie Mutter zweier Kinder. Er passte sie laut Angaben ihres Ehemanns in ihrer Garage ab, als sie zur Arbeit geschickt wurde, und ermordete sie auf brutale Weise. Der Witwer der Getöteten zeigte sich dem unabhängigen russischen Medium "Nowaja Gaseta" gegenüber erschüttert: "Er hat sie nicht einfach getötet. Er griff sie mit einem Messer an. Er vergewaltigte sie, tötete sie", sagte der Witwer. Er fügte hinzu:
Nachdem er die Frau ermordet hatte, stahl Povilaiko den blauen Hyundai Creta der Familie. Damit fuhr er nach Hause, um sein blutgetränktes T-Shirt zu wechseln, holte dann seine Freunde ab und machte sich auf den Weg zum Strand, trank dort Bier. Stunden später wurde er verhaftet, nachdem er ein Polizeiauto gerammt und sich gestritten hatte.
Im April 2022 wurde Povilaiko laut "Meduza" in fünf Fällen des Mordes, der Vergewaltigung, des sexuellen Übergriffs, des Diebstahls und der Anwendung von Gewalt gegen einen Regierungsbeamten für schuldig befunden. 24 Jahre sollte er dafür im Gefängnis sitzen.
Doch nach nur drei Monaten Kriegseinsatz ist er wieder zurück. "VL.ru" will zunächst von einem Leser von Povilaikos Rückkehr erfahren haben. Diese Information bestätigte sich durch Recherchen. "Meine Nachbarn fragten mich: 'Wie ist das möglich?'", sagte die Quelle demnach. "Sie schließen (normalerweise) Verträge mit einer Laufzeit von sechs Monaten ab. Wer zum Teufel weiß, wie er nach drei gegangen ist. Aber manchmal telefoniert er mit irgendeinem Einheitskommandanten. Er könnte sich natürlich verletzt haben."
Im Dezember 2023 erzählte der Ehemann des Opfers der "Nowaja Gaseta", dass er an mehrere russische Regierungsbehörden und Beamte geschrieben und sie gebeten habe, Povilaiko zurück ins Gefängnis zu schicken:
Putin hat wohl schon Hunderte Verbrecher nach ihren Einsatz im Krieg in der Ukraine begnadigt. Einer davon, ein Mörder, hat für den Einsatz sogar einen Tapferkeitsorden erhalten. Er hatte im Januar 2020 seine Ex-Freundin auf brutale Weise ermordet.