Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat ihren Worten zufolge auf eigenen Antrieb hin das Land verlassen.
Sie widersprach damit Äußerungen ihres Wahlkampfteams, wonach sie angesichts der Proteste gegen den verkündeten Wahlsieg von Präsident Aleksander Lukaschenko von den Behörden zur Ausreise ins benachbarte Litauen gezwungen worden sei. Auch das staatliche Grenzkomitee erklärte, Tichanowskaja nicht zur Ausreise gezwungen zu haben.
Zuvor war bekanntgeworden, dass Tichanowskaja nach Litauen gereist ist. Sie sei dort in Sicherheit und wieder mit ihren Kindern zusammen, teilte das litauische Außenministerium mit. Die 37-Jährige hatte ihre Kinder während des Wahlkampfes nach eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen außer Landes gebracht.
Tichanowskaja hatte den proklamierten Sieg von Lukaschenko, der Belarus seit 1994 autoritär regiert, bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag nicht akzeptiert und ihm Wahlbetrug vorgeworfen. Die frühere Englisch-Lehrerin hatte anstelle ihres Ehemannes kandidiert, nachdem der regierungskritische Blogger im Mai festgenommen worden war.
(lin/rtr)