Den mexikanischen Behörden ist ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelungen. Der Kartell-Boss José Antonio Yépez, genannt "El Marro", sei am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) bei einer Militäroperation im Bundesstaat Guanajuato festgenommen worden, erklärten Vertreter der Provinz- und der Zentralregierung auf Twitter. Der Chef des mächtigen Kartells Santa Rosa de Lima galt als einer der meistgesuchten Kriminellen des Landes.
Die kriminelle Gruppe hat sich auf das Anbohren von Pipelines spezialisiert, um das gestohlene Öl auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Nach Angaben des für innere Sicherheit zuständigen Bundesministers, Alfonso Durazo, wurde Yépez in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht, um einem Bundesrichter vorgeführt zu werden. Der Haftbefehl laute auf "organisiertes Verbrechen und Treibstoffdiebstahl".
Vergangene Woche war mit José Guadalupe, alias "El Mamey", bereits ein ranghohes Mitglied des Santa-Rosa-de-Lima-Kartells ebenfalls in Guanajuato festgenommen worden. Im Juni fanden sich unter rund 30 festgenommenen Mitgliedern des Kartells auch die Mutter und die Schwester von "El Marro". Die beiden Frauen wurden wenige Tage später wieder freigelassen, nachdem sie in einer Videobotschaft erklärt hatten, gefoltert worden zu sein.
Guanajuato ist ein wichtiges Industriezentrum Mexikos. Neben Santa Rosa de Lima agiert in der Gegend auch das Jalisco New Generation Cartel. Die beiden rivalisierenden Gruppen sind in einen blutigen Konflikt verwickelt, der den Bundesstaat zu einem der gewalttätigsten des Landes gemacht hat.
(hau/afp)