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USA: Trump vernichtet angeblich Verhütungsmittel – Belgien widerspricht

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Donald Trump möchte Verhütungsmittel gerne brennen sehen.Bild: AP / Alex Brandon
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Trump und die Verhütungsmittel: Was an den Zerstörungsgerüchten dran ist

Die Trump-Regierung meldet die Zerstörung von Millionen Verhütungsmitteln, gibt dazu der "New York Times" ein Statement. Doch Belgien sagt: Die Vorräte liegen noch in Geel. Was steckt dahinter?
13.09.2025, 11:0913.09.2025, 11:09
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Trump ist ein Verfechter von "Pro Life" und spricht sich klar gegen Abtreibungen aus. Aber auch mit Verhütungsmitteln scheint er ein Problem zu haben. Ende Juli soll Trump persönlich angeordnet haben, Verhütungsmittel im Wert von rund 10 Millionen Dollar zu zerstören. Die Ware – Spiralen, Pillen und Spritzen – stammt von der mittlerweile aufgelösten Entwicklungsbehörde USAID und lagert in der belgischen Stadt Geel.

Am Donnerstag erklärte die US-Regierung laut "New York Times", dass die Bestände wie geplant beseitigt worden seien. Details zum Zeitpunkt oder Ort wurden jedoch nicht genannt.

"New York Times" berichtet von Zerstörung von Verhütungsmitteln

Interne Dokumente und Korrespondenz des US-Außenministeriums und der USAID, die der "New York Times" vorliegen, zeigen, dass mehrere internationale Organisationen – darunter die Gates Foundation und die Children’s Investment Fund Foundation – angeboten hatten, die Verhütungsmittel zu kaufen oder als Spende anzunehmen.

In diesen Szenarien wären der Regierung keine Kosten entstanden, sie hätte möglicherweise sogar Steuergelder zurückerhalten können.

Stattdessen entschied sich die Regierung angeblich, mit der Vernichtung der Produkte fortzufahren – eine Aktion, deren Kosten auf 167.000 Dollar geschätzt wurden. Am Donnerstag erklärte eine Sprecherin der USAID in einer Stellungnahme gegenüber der "New York Times", dass die Verhütungsmittel zerstört worden seien, und suggerierte fälschlicherweise, dass sie einen Schwangerschaftsabbruch auslösen würden.

"Präsident Trump setzt sich dafür ein, das Leben ungeborener Kinder auf der ganzen Welt zu schützen", hieß es in der Erklärung. "Die Regierung wird keine abtreibungsfördernden Verhütungsmittel mehr unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe bereitstellen."

Belgien dementiert: "Nichts zum Verbrennen verschickt"

Nur einen Tag nach Veröffentlichung des Berichtes in der "New York Times" widersprach die flämische Regionalregierung. "Heute Morgen hat die Vollzugsabteilung des Umweltministeriums Inspektionen vor Ort durchgeführt und bestätigt, dass keine Sendungen zur Verbrennung verschickt wurden", sagte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber "Euronews".

Grund dafür könnte das belgische Verbrennungsverbot für wiederverwendbare Güter sein. Für Ausnahmen braucht man eine Genehmigung, muss für diese eine Gebühr zahlen. Dem Umweltministerium zufolge hat Washington diese nie beantragt.

Millionen Frauen könnten profitieren

Laut zivilgesellschaftlichen Organisationen wie International Planned Parenthood (IPPF) und dem UN-Bevölkerungsfonds wären die Mittel für mehr als 1,4 Millionen Frauen und Mädchen in Afrika gedacht gewesen.

Zu den Vorräten gehören über 50.000 Spiralen, knapp zwei Millionen Spritzen und mehr als zwei Millionen Pillenpackungen. Rund 77 Prozent der Vorräte sollten in Länder wie DR Kongo, Mali, Kenia, Tansania oder Sambia gehen. Haltbar sind sie noch bis 2027, teilweise sogar noch bis 2029.

Organisationen wie International Planned Parenthood (IPPF) und der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen versuchen aktuell, die Bestände zu übernehmen, bevor sie endgültig entsorgt werden.

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