Weltweit ist die Zahl der bekannten Erkrankungen durch das Coronavirus inzwischen auf mehr als 4500 gestiegen. Auch in Deutschland wurde eine erste Infektion festgestellt. In China sind bereits mehr als 100 Menschen gestorben. Die Stadt Wuhan in der Provinz Hubei ist der Ursprungsort der Lungenkrankheit.
Die Nachrichtenagentur AFP veröffentlichte diese Bilder aus der Millionen-Metropole Wuhan. Eine Drohne überflog die beinah menschenleeren Straßen. Der erste Eindruck: Wuhan gleicht einer Geisterstadt! Kein Auto fährt, kaum Menschen sind zu sehen – und das trotz aller Hochhäuser, die dort zu sehen sind.
Diese Bilder sind das Ergebnis drastischer Maßnahmen, die China in den vergangenen Tagen ergreifen musste: In der Provinz Hubei wurden 45 Millionen Menschen in mehr als einem Dutzend Städten weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Flüge sowie Fern- und Nahverkehr wurden gestoppt. Auch andere Regionen haben den Überlandverkehr von Bussen und einige Zugverbindungen gestrichen. Die Regierung verlängerte zudem die Ferien über das laufende Neujahrsfest hinaus.
Der britische Journalist und China-Korrespondent Stephen McDonell wagte sich bereits am Sonntag nach Wuhan. Das trübe Licht, der grau verhangene Himmel, die maskierten Menschen in ihren Schutzanzügen – das alles erweckt den Eindruck einer bevorstehenden Apokalypse.
Dem versuchen Chinas Behörden entgegenzuwirken: Zur Behandlung der Lungenkranken wurden inzwischen fast 6000 Ärzte und Pfleger aus dem ganzen Land in die Provinz Hubei entsandt.
Medizinische Hilfsgüter werden am Flughafen Wuhan entladen. Insgesamt drei dieser Fracht-Maschinen lieferten am Dienstag 60 Tonnen Material: Darunter Gesichtsmasken, medizinische Mützen, Latexhandschuhe, Schutzkleidung und Desinfektionsmittel.
Die Bundesregierung warnt seit Dienstag vor Reisen in die zentralchinesische Provinz Hubei. Bisher hatte das Auswärtige Amt nur von Reisen in die Region um die Millionenstadt Wuhan abgeraten. Jetzt heißt es auf der Internetseite des Ministeriums: "Vor Reisen in die Provinz Hubei wird gewarnt."
An anderer Stelle heißt es aber trotzdem weiterhin: "Das Risiko für deutsche Reisende in Wuhan wird als moderat eingeschätzt."
Nach Angaben des Auswärtigen Amts befinden sich in der Region 90 Deutsche und Angehörige. Derzeit wird eine Evakuierungsaktion für sie geprüft.
(lj/afp)