Nach den bisher vorliegenden Informationen verursachte das Erdbeben in Afghanistan mindestens 1000 Todesopfer und 600 Verletzte.Bild: Bakhtar News Agency
International
22.06.2022, 12:5622.06.2022, 14:08
Bei dem Erdbeben im Osten Afghanistans sind nach neuen Angaben mindestens tausend Menschen ums Leben gekommen. "Die Bilanz hat tausend Tote erreicht und diese Zahl steigt weiter", erklärte der Leiter der Informations- und Kulturbehörde der Provinz Paktika, Mohammed Amin Husaifa, am Mittwoch in einer Mitteilung an die Medien. "Die Menschen graben ein Grab nach dem anderen", fügte Husaifa hinzu.
Verletzte, Tote und Zerstörung durch Erdbeben der Stärke 5,9
Zunächst hatte ein Regierungssprecher von 255 Todesopfern und 500 Verletzten in den Provinzen Paktika und Chost gesprochen. Danach sagte der Chef der radikalislamischen Taliban, Hibatullah Achundsada, 300 Zivilisten seien gestorben und mehr als 500 weitere verletzt worden. Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 5,9. Es ereignete sich demnach gegen 1.30 Uhr Ortszeit an der Grenze zu Pakistan im Osten von Afghanistan. Ein zweites Beben der Stärke 4,5 ereignete sich laut USGS fast am selben Ort zur selben Zeit.
Aufgrund der mangelhaften Bausubstanz vieler afghanischer Häuser sind die Erdbeben-Schäden verheerend.Bild: Bakhtar News Agency/AP / Uncredited
Erdbeben kommen in Afghanistan häufiger vor – humanitäre Lage katastrophal
Erdbeben sind in Afghanistan und vor allem in der Bergkette Hindukusch keine Seltenheit. Wegen der mangelhaften Bausubstanz vieler afghanischer Häuser sind die Schäden oft verheerend. Da das Land nur über wenige funktionstüchtige Flugzeuge und Hubschrauber verfügt, ist die Organisation schneller Katastrophenhilfe schwierig.
Hinzu kommt nun, dass die humanitäre Lage in Afghanistan infolge des Abzugs der westlichen Truppen und der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban vor knapp einem Jahr ohnehin katastrophal ist. Es fehlt etwa an Lebensmitteln und Medikamenten. Vize-Regierungssprecher Bilal Karimi bat nach dem Erdbeben Hilfsorganisationen um sofortige Unterstützung, "um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern".
(ast / afp)
Sie inszenierte sich als Vorkämpferin für gerechtes Wohnen, machte Wahlkampf mit bezahlbaren Mieten, mit dem Ausbau von Sozialwohnungen: Die SPD hat gut vorgelegt. Viel passiert ist aber nicht. Und das, obwohl das neu geschaffene Bauministerium sozialdemokratisch besetzt ist.