Politik
International

Brand in Brasilien: Nationalmuseum brannte lichterloh

"200 Jahre Wissen verloren": Brasiliens Nationalmuseum brannte lichterloh

03.09.2018, 06:3103.09.2018, 06:31

Ein Großbrand hat weite Teile des brasilianischen Nationalmuseums in Rio de Janeiro zerstört. Wie am Sonntagabend im Fernsehen zu sehen war, griffen die Flammen auf fast alle Teile des historischen Gebäudes über. Verletzte gab es nach Angaben der Museumsverwaltung nicht.

Beim Ausbruch des Feuers war das Museum im Stadtteil Sao Cristóvao bereits geschlossen. Genaue Angaben zu den Schäden gab es zunächst noch nicht. Allerdings hieß es in den örtlichen Medien, dass ein großer Teil der 20 Millionen Exponate zerstört oder beschädigt sein könnte. Das Nationalmuseum ist das älteste Museum des Landes und besteht in seiner derzeitigen Form seit 1892.

Vorher diente das repräsentative Gebäude als Wohnsitz der portugiesischen Königs- und später der brasilianischen Kaiserfamilie.

Das Museum hat eine geologische, botanische, paläontologische und archäologische Sammlung und gilt als eines der wichtigsten Ausstellungshäuser Südamerikas. Neben Exponaten aus der Region verfügt das Museum auch über ägyptische Mumien, griechische Statuen und etruskische Artefakte. "Das ist eine Tragödie für die Kultur in Brasilien", sagte der Direktor des Historischen Museums, Paulo Knauss, im Sender GloboNews.

"Heute ist ein tragischer Tag für Brasilien", erklärte Staatschef Michel Temer. "200 Jahre Arbeit und Forschung und Wissen sind verloren."

(tl/dpa-afxp)

#bibporn: Die schönsten Bibliotheken der Welt

1 / 12
#bibporn: Die schönsten Bibliotheken der Welt
Die alte Bibliothek am Trinity College, Dublin
quelle: david iliff/wikimedia commones / david iliff/wikimedia commons
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sudan: So viel Blut, dass man es aus dem All sieht – was in Al-Faschir geschieht
Satellitenbilder aus dem Sudan zeigen dunkle Flecken im Wüstensand – laut Expert:innen Blut. In Al-Faschir, der Hauptstadt Nord-Darfurs, deutet alles auf systematische Massentötungen hin. Und die Lage verschärft sich täglich.
Die Belagerung dauerte eineinhalb Jahre. Dann fiel Al-Faschir, letzte Bastion der sudanesischen Armee im Westen des Landes, an die Miliz Rapid Support Forces (RSF). Seitdem häufen sich Hinweise auf Gräueltaten – und auf ein mögliches Massaker, das sich im digitalen Zeitalter in einem Informationsvakuum vollzieht. Dort gibt es keinen Handyempfang, kein Internet, kaum Zeug:innen. Nur Satellitenbilder und einzelne Stimmen von Überlebenden erreichen die Außenwelt.
Zur Story