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International
06.09.2019, 08:3106.09.2019, 11:09
Hinter Großbritannien liegt eine turbulente Brexit-Woche. Premier Boris Johnson musste gleich mehrere Niederlagen bei Abstimmungen im Unterhaus hinnehmen. Er verlor seine Mehrheit im Parlament, schmiss 21 Abgeordnete aus seiner Fraktion. Und dann trat auch noch sein Bruder als Minister und Abgeordneter zurück...
Es läuft nicht so wirklich für Boris Johnson. Eine kleine Szene seines Besuchs in Morley nahe Leeds scheint das in wenigen Sekunden zusammenzufassen.
Johnson ist in einem TV-Ausschnitt, der vom Donnerstag stammt, zu sehen, wie er über die Straße gehen will und von einem Passanten aufgehalten wird. Der Mann lächelt und grüßt den Premierminister mit einem Handschlag, bevor er höflich zu Johnson sagt: "Bitte verlassen Sie die Stadt.
"Ich werde es sehr bald tun", antwortet Johnson.
Der Mann schlägt ihn dann noch auf den Rücken.
Die dreisekündige Johnson-Peinlichkeit
Drei Sekunden dauert die Szene. Ein Twitter-Nutzer teilte sie – mittlerweile wurde sein Video über 2,5 Millionen Mal aufgerufen.
Unter dem Hashtag "PleaseLeaveMyTown" finden sich Hunderte Reaktionen auf Twitter.
Peinliche Johnson-Szene, Teil 2
Der "Guardian" berichtet noch von einer weiteren unangenehmen Begegnung für Johnson in Morley:
"Du solltest in Brüssel sein und verhandeln", habe ein Mann zu Johnson gesagt. Der Premier habe geantwortet, die Regierung habe bereits verhandelt. Aber der Mann habe nur entgegnet: "Das bist du nicht. Du bist in Morley, in Leeds."
Peinliche Johnson-Szene, Teil 3
Und, als wäre das nicht schon genug, macht noch eine bemerkenswerte Szene mit Johnson die Runde.
Am Donnerstag sprach Johnson an einer Polizei-Akademie in Wakefield. Dabei brach hinter ihm eine Kadettin zusammen, die zuvor mit ihren Kollegen mehr als eine Stunde gestanden hatte.
Johnson drehte sich kurz um und fragte: "Geht es Ihnen gut?" Dann redete er weiter über den Brexit.
Zwei Abgeordnete des Unterhauses schrieben dem Polizeichef von West Yorkshire dann einen Brief, um ihre Sorgen über die Szene auszudrücken.
Paula Sherriff und Tracy Brabin (beide Labour) kritisierten, dass die Polizei für einen politischen Auftritt die Kadetten auf der Bühne habe stehen lassen.
Die britische "HuffPost" zitiert aus dem Brief:
"Wir waren daher erschrocken, als wir sahen, dass bei so knappen Ressourcen eine beträchtliche Anzahl junger Kadetten als Bühnendekoration für den Start des Wahlkampfes des Premierministers verwendet wurde."
(ll)
Für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) muss letzte Woche im Bundestag wohl eine große Enttäuschung gewesen sein. Er hatte sich auf eine Debatte mit seinem Erzfeind und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eingestellt. Dieser fehlte aber spontan aufgrund eines Defekts an einem Regierungsflugzeug und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) musste für ihn einspringen.