Der britische Premierministers Boris Johnson und die EU sind sich in Brexit-Fragen noch nicht einig. Bild: dpa / Andrew Parsons
International
13.12.2020, 17:4314.12.2020, 12:06
Die Positionen Großbritanniens und der EU bei
den Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt liegen nach Ansicht
des britischen Premierministers Boris Johnson bei einigen
Schlüsselfragen noch "sehr weit auseinander". Das sagte Johnson am
Sonntag zu TV-Reportern in London. Bei einem Telefonat mit
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte er zuvor eine
Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart – obwohl sich beide Seiten
darauf geeinigt hatten, bis spätestens Sonntag eine endgültige
Entscheidung zu treffen.
Die Hoffnung, dass es doch noch zu einem Deal kommt, wollte
Johnson aber noch nicht aufgeben. "Wir werden weiter miteinander
sprechen und sehen, was wir tun können." Er habe auch sein Angebot
erneuert, mit einzelnen EU-Hauptstädten direkt in Verhandlungen zu
treten, so der britische Premier. Trotzdem müsse man auf ein
Scheitern vorbereitet sein. Was auch immer geschehe, Großbritannien
werde es "sehr, sehr gut gehen", betonte er.
Wettbewerbsbedingungen als Streitpunkt
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sprach von einem "konstruktiven und nützlichen" Telefongespräch mit Johnson. "Wir haben die bedeutendsten ungelösten Themen diskutiert", sagte von der Leyen. Trotz der Erschöpfung nach fast einjähriger Verhandlung und mehrfach gerissener Fristen seien beide der Ansicht, dass es verantwortungsvoll sei, noch eine letzte Anstrengung zu unternehmen, sagte die EU-Kommissionschefin.
Für Ursula von der Leyen gehen die Verhandlungen mit Großbritannien weiter.Bild: ap / Olivier Hoslet
Großbritannien hat die EU bereits Anfang des Jahres verlassen.
Bis Ende des Jahres gilt aber noch eine Übergangsfrist, während der
fast alles beim Alten bleibt. Sollte bis dahin kein Handelspakt
vereinbart sein, drohen hohe Zölle und andere Handelshemmnisse.
Wichtigste Streitpunkte sind die Themen faire Wettbewerbsbedingungen
und Zugang europäischer Fischer zu britischen Gewässern.
(lau/dpa)
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