Der Herausforder Joe Biden (l.) und der amtierende Präsident Donald Trump (r.)Bild: imago images / watson-montage / Marquart Oliver
International
Der US-Wahlkampf geht in den Endspurt. Die Parteitage im August läuten die heiße Phase ein. Hier ein Überblick, wie es weitergeht.
22.08.2020, 18:3122.08.2020, 19:41
In zweieinhalb Monaten wird in den USA ein neuer
Präsident gewählt. Hier ein Überblick wichtiger Termine auf dem Weg
dorthin – bis zur Amtseinführung des neuen Staatschefs im Januar.
Nominierungsparteitag der Republikaner
24. bis 27. August: Auf dem Parteitag soll US-Präsident Donald Trump
offiziell als Kandidat nominiert werden. Die Corona-Pandemie hatte
die Pläne der Republikaner für einen großen Parteitag zunichtegemacht. Trump soll am ersten Tag von den Delegierten in Charlotte
(North Carolina) nominiert werden. Seine Rede zur Annahme der
Kandidatur will er am 27. August vom Weißen Haus aus halten.
US-Kongress tritt wieder zusammen
8. September: Die beiden Kammern des US-Kongresses, das
Repräsentantenhaus und der Senat, nehmen nach der Sommerpause wieder
ihre Arbeit auf. Dann dürfte es auch wieder Verhandlungen um ein
weiteres Konjunkturpaket geben. Diese waren im August gescheitert.
Erstes TV-Duell zwischen Trump und Biden
30. September: Trump und sein demokratischer Herausforderer Biden
treffen ab 3 Uhr MESZ in Cleveland im Bundesstaat Ohio zu ihrem
ersten TV-Duell zusammen. Die Sendung soll 90 Minuten dauern.
TV-Duell der Anwärter um die Vizepräsidentschaft
8. Oktober: In dem TV-Duell werden sich Trumps Vizepräsident Mike
Pence und die Kandidatin der Demokraten, die Senatorin Kamala Harris,
ab 3 Uhr MESZ gegenüberstehen. Die Debatte in Salt Lake City im
Bundesstaat Utah soll ebenfalls 90 Minuten dauern.
Kamala Harris wird auf Mike Pence treffen. Bild: reuters / Steve Marcus
Zweites TV-Duell
16. Oktober: Trump und Biden treffen in Miami im Bundesstaat Florida
ab 3 Uhr MESZ zu ihrem zweiten TV-Duell zusammen.
Drittes und letztes TV-Duell
23. Oktober: Trump und Biden treffen in Nashville (Tennessee) ab 3 Uhr MESZ zu ihrem dritten und letzten TV-Duell zusammen.
Positive Wirtschaftsdaten unmittelbar vor der Wahl
29. Oktober: Die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen
bestimmen den Wahlkampf. Wenige Tage vor der Abstimmung wird die
US-Regierung Zahlen zur Entwicklung der Wirtschaft im dritten Quartal
vorlegen. Nach einem dramatischen Einbruch im zweiten Vierteljahr
erwarten Analysten im Quartalsvergleich eine hohe Wachstumsrate.
Tag der Abstimmung: Millionen zur Wahl aufgerufen
3. November: Mehr als 200 Millionen US-Amerikaner sind aufgerufen,
einen neuen Präsidenten und die Abgeordneten des Repräsentantenhauses
zu wählen. Zudem stehen ein Drittel der 100 Senatssitze zur Wahl. Die
US-Wähler entscheiden aber nur indirekt darüber, wer der nächste
Präsident wird. Ihre Stimme hat Einfluss auf die Zusammensetzung des
Wahlkollegiums ("Electoral College"), das den Präsidenten wählt.
Verlässliche Ergebnisse der Präsidentenwahl
Datum unbekannt: Bislang wurde in den USA meist noch in der Wahlnacht
klar, wer der neue Präsident wird. Experten warnen allerdings, dass
es in diesem Jahr deutlich länger dauern könnte. Der Grund ist, dass
wegen der Pandemie deutlich mehr Menschen die Möglichkeit der
Briefwahl nutzen werden. Das dürfte Experten zufolge die Auszählung
erschweren. Zudem ist das Wahlrecht eine Sache der Bundesstaaten:
Mancherorts müssen Briefwahlunterlagen auch noch Tage nach der Wahl
akzeptiert werden, sofern sie bis zur Wahl abgeschickt worden waren.
Wahlleute stimmen für den nächsten Präsidenten
14. Dezember: Die 538 Wahlfrauen und Wahlmänner geben ihre Stimmen in
ihren Bundesstaaten ab. Die Anzahl der Wahlleute pro Bundesstaat
richtet sich in etwa nach dessen Bevölkerung. Die Wahlleute richten
sich bei der Abstimmung nach dem Wahlergebnis des Bundesstaats.
Bekanntgabe des Ergebnisses der Abstimmung der Wahlleute
6. Januar: Im US-Kongress wird ab 19.00 Uhr MESZ bei einer
gemeinsamen Sitzung der beiden Parlamentskammern bekannt gegeben, wer
der nächste Präsident sein wird. Das Ergebnis der Abstimmungen der
Wahlleute wird in alphabetischer Reihe vorgelesen werden. Ein
Kandidat braucht für den Wahlsieg mindestens 270 Stimmen.
Amtseinführung des neu gewählten Präsidenten
20. Januar: Gut zwei Monate nach der Präsidentenwahl legt der
gewählte Staatschef bei einer festlichen Zeremonie vor dem Kapitol in
Washington ab 18 Uhr MESZ seinen Amtseid ab. Seit 1937 findet die
Amtseinführung ("Inauguration") an einem 20. Januar statt.
(lin/dpa)
Die wichtigste Währung in einer Demokratie sind Stimmen. Doch kurz darauf folgt schon das Geld. Ganz besonders gilt das in der ältesten Demokratie der Welt – den USA. Bereits vier Wochen vor dem alles entscheidenden Wahltag haben Demokraten und Republikaner Milliarden von Dollar in den Wahlkampf geschüttet.