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Rapper wegen Kritik an König und Polizei verhaftet – Ausschreitungen in Spanien

Demonstrators made barricades during clashes with police following a protest condemning the arrest of rap singer Pablo Hasél in Barcelona, Spain, Wednesday, Feb. 17, 2021. Police fired rubber bullets  ...
Demonstranten protestierten in Spanien gegen die Festnahme des Rappers Pablo Hasél – es kam zu gewaltätigen Ausschreitungen.Bild: ap / Emilio Morenatti
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Rapper wegen Kritik an König und Polizei verhaftet – schwere Ausschreitungen in Spanien

18.02.2021, 15:4723.02.2021, 20:34
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Die Festnahme eines Rappers wegen Beleidigung des Königshauses und Kritik an der Polizei hat in Spanien die zweite Nacht in Folge Ausschreitungen verursacht – und Streit innerhalb der Regierung. Vize-Ministerpräsidentin Carmen Calvo warf dem Juniorpartner der Koalition, dem Bündnis Unidas Podemos (UP) vor, die gewalttätigen Proteste von Tausenden Menschen in verschiedenen Städten anzustacheln. Das Recht auf Meinungsfreiheit dürfe nicht mit Gewalt verteidigt werden, sagte die Sozialistin am Donnerstag in einem Radio-Interview.

In der Nacht hatte UP-Sprecher Pablo Echenique auf Twitter gepostet: "All meine Unterstützung für die jungen Antifaschisten, die auf den Straßen Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit fordern."

Dutzende Verletzte bei gewaltsamen Protesten

Nachdem es bereits am Dienstagabend nach der Festnahme des Rappers Pablo Hasél erste Proteste gegeben hatte, kam es in der Nacht zu Donnerstag unter anderem in Madrid, Barcelona, Vigo, Girona, Lleida und Granada erneut zu schweren Ausschreitungen. Es habe Dutzende Verletzte gegeben, mindestens 42 Menschen seien festgenommen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Behörden.

Demonstrators clash with police after a protest condemning the arrest of rap singer Pablo Hasél in Barcelona, Spain, Tuesday, Feb. 16, 2021. Violent street protests have erupted in some Spanish cities ...
Demonstranten protestierten in Spanien gegen die Festnahme des Rappers Pablo Hasél – es kam zu gewaltätigen Ausschreitungen.Bild: ap / Emilio Morenatti

Hasél war wegen des Vorwurfs der Terror-Verherrlichung sowie Beleidigung der spanischen Krone und staatlicher Institutionen verurteilt worden. Hintergrund ist eine Serie von Twitter-Beiträgen, in denen der 32-jährige Rapper die Monarchie und die Polizei angriff.

Polizisten bezeichnete er unter anderem als "beschissene Söldner" und warf ihnen die Tötung von Demonstranten und Migranten vor. Alt-König Juan Carlos I., der sich nach Korruptionsvorwürfen und Ermittlungen gegen ihn nach Abu Dhabi abgesetzt hat, hatte er einen Dieb genannt. Er selbst sieht das durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Hasél verbarrikadierte sich mit Unterstützern vor der Polizei

Protesters throw stones towards the the police officers during the demonstration. Pablo Hasl, a Catalan rapper, was arrested on a Tuesday morning, February 16 and was sentenced to nine months and one  ...
Demonstranten fordern die Freilassung von Pablo Hasél.Bild: www.imago-images.de / CordonPress

Hasél, der mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró heißt, war bis Freitag Zeit gegeben worden, um sich freiwillig der Polizei zu stellen. Stattdessen verbarrikadierte er sich am Montag mit dutzenden Unterstützern in der Universität von Lleida. Am Dienstag wurde er dann bei einem Polizeieinsatz festgenommen. Gegen seine Festnahme protestierte Hasél mit den Worten: "Es ist der faschistische Staat, der mich festnimmt. Tod dem faschistischen Staat!" Ein Sprecher der Polizei sagte: "Wir bringen ihn direkt ins Gefängnis."

Das Hafturteil gegen Hasél hatte in Spanien bereits zuvor Proteste ausgelöst. Eine Petition, in der die Freilassung des Rappers gefordert wird, wurde von mehr als 200 Künstlern unterschrieben, darunter der bekannte Regisseur Pedro Almodóvar und Hollywood-Star Javier Bardem. In den vergangenen Wochen gab es mehrere Protestkundgebungen in Madrid und Barcelona.

Unter dem Druck der Proteste hatte Spaniens Regierung vergangene Woche eine Reform des Strafrechts angekündigt, durch die "verbale Exzesse im Rahmen künstlerischer, kultureller oder intellektueller" Aktionen nicht mehr unter das Strafrecht fallen sollen.

(lau/afp/dpa)

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