In Barcelona tragen Menschen Mund-Nase-Schutz auf der Straße – ganz Spanien gilt weiterhin als Risikogebiet. Bild: www.imago-images.de / Jordi Boixareu
International
Die Bundesregierung hat Regionen in elf
EU-Ländern zu Corona-Risikogebieten erklärt und warnt nun vor Reisen
dorthin. Darunter sind direkt an Deutschland grenzende Regionen in
Tschechien und Österreich sowie die Hauptstädte Dänemarks, Portugals
und Irlands – Kopenhagen, Lissabon und Dublin. Insgesamt sind damit
nun schon 14 von 27 EU-Mitgliedstaaten zumindest teilweise wieder als
Risikogebiete ausgewiesen.
Erstmals wurden am Mittwoch Regionen in Dänemark, Portugal,
Irland und Slowenien wegen der rasant steigenden Infektionszahlen zu
Risikogebieten erklärt. In Frankreich, Tschechien, den Niederlanden,
Kroatien, Rumänien, Österreich und Ungarn kamen weitere Gebiete
hinzu.
Reisende, die aus Risikogebieten zurückkehren, müssen sich 48
Stunden vor oder nach der Einreise auf Corona testen lassen und dann
in Quarantäne bleiben, bis das Ergebnis da ist. Die Reisewarnung ist
kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben.
Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie
ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Diese neuen Reisewarnungen dürften die Menschen in Deutschland am
meisten interessieren:
Grenzregionen
In Österreich hat es nach der Hauptstadt Wien nun auch die
Urlaubsregion Vorarlberg mit der Hauptstadt Bregenz südöstlich vom
Bodensee getroffen. In Tschechien sind es drei Verwaltungsregionen an
der Grenze zu Bayern und Sachsen: Karlsbad (Karlovy Vary), Pilsen
(Plzen), Liberec (Reichenberg) und Südböhmen. Der tschechische
Außenminister Tomas Petricek sagte am Abend, die Entscheidung
Deutschlands sei angesichts der Corona-Zahlen in seinem Land
"verständlich". Man habe in Verhandlungen mit Berlin Ausnahmen für
Berufspendler, Lkw-Fahrer und Transitreisende erreichen können. "Wir
verhandeln weiter über den sogenannten kleinen Grenzverkehr, also
mögliche Ausnahmen für Menschen, die unmittelbar an der Grenze
leben", sagte der Sozialdemokrat.
Schätzungen zufolge arbeiten rund 37 000 tschechische
Berufspendler in Deutschland, vor allem in der Gastronomie und dem
Gesundheitswesen. In Bayern sieht die sogenannte
Einreisequarantäneverordnung vor, dass Berufspendler aus dem Ausland
nicht in Quarantäne müssen, wenn sie sich regelmäßig nicht länger als
48 Stunden im Ausland aufhalten und keine Symptome aufweisen. Sie
gilt noch bis zum 3. Oktober.
Hauptstädte
In den Ballungsräumen breitet sich das Coronavirus besonders
stark aus. In Dänemark ist daher nun auch Hovedstaden um die
Hauptstadt Kopenhagen die erste Region, die als Risikogebiet
ausgewiesen wird. Dazu zählt aber auch die beliebte Ferieninsel
Bornholm in der Ostsee. Auch in Irland und Portugal trifft es zuerst
die Hauptstädte Lissabon und Dublin.
Frankreich
In Frankreich wurde schon in den letzten Wochen eine Region nach
der anderen zum Risikogebiet erklärt. Jetzt kommen drei weitere
hinzu, die zwar nicht an der deutschen Grenze liegen, aber bei
Urlaubern dennoch bekannt und beliebt sind: Die Normandie, die
Bretagne und das Loire-Tal. Unter den acht Nachbarländern
Deutschlands gibt es übrigens nur noch zwei, die noch ohne
Risikogebiet sind: Luxemburg und Polen.
In Frankreich gilt die Maskenpflicht nun auch im Freien.Bild: www.imago-images.de / Sven Severing
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte das Auswärtige Amt am 17.
März erstmals eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen
ausgesprochen. Für mehr als 30 europäische Länder wurde sie Mitte
Juni zunächst wieder aufgehoben. Schon nach wenigen Wochen mussten
die Reisewarnungen für die ersten Länder aber wegen steigender
Infektionszahlen wieder reaktiviert werden. Inzwischen ist mehr als
die Hälfte der EU-Länder betroffen. Spanien ist aber weiterhin der
einzige Mitgliedstaat, der ganz zum Risikogebiet erklärt wurde.
Die Einstufung erfolgt in der Regel, wenn die Zahl der
Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100 000 Einwohner
innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Bei der Reisewarnung kann es
bisher auch noch andere Gründe wie Einreisesperren oder fehlende
Hygienemaßnahmen geben.
(lau/dpa)
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