Elf Wochen nach dem Brexit versuchen Großbritannien und die Europäische Union, endlich Fortschritte auf dem Weg zu einem Handelsabkommen zu erreichen. Am Montag beginnt die erste von drei einwöchigen Verhandlungsrunden per Videokonferenz. Die nächsten Etappen sind für Mitte Mai und Anfang Juni geplant.
Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten. Doch gilt noch bis zum Jahresende eine Übergangsfrist, so dass sich im Alltag praktisch nichts geändert hat. Großbritannien gehört weiter zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion, hält sich an EU-Regeln und zahlt in den Haushalt ein. Gelingt in der Frist jedoch kein Vertrag über die künftigen Beziehungen, droht ein harter Bruch mit heftigen Turbulenzen für die Wirtschaft.
In einer ersten Verhandlungsrunde Anfang März hatten beide Seiten festgestellt, dass ihre Vorstellungen weit auseinanderliegen. Danach gab EU-Unterhändler Michel Barnier eine Infektion mit dem Coronavirus bekannt, und auch sein britischer Kollege David Frost begab sich in Quarantäne. Zuletzt liefen nur Expertengespräche über mögliche Vertragstexte. Nun müssten bis Juni "wirkliche, greifbare Fortschritte" erzielt werden, erklärten beide Seiten vorige Woche.
(lin/dpa)