
Der britische Premierminister Boris Johnson.Bild: reuters / GONZALO FUENTES
International
Elf Wochen nach dem Brexit versuchen
Großbritannien und die Europäische Union, endlich Fortschritte auf
dem Weg zu einem Handelsabkommen zu erreichen. Am Montag beginnt die
erste von drei einwöchigen Verhandlungsrunden per Videokonferenz. Die
nächsten Etappen sind für Mitte Mai und Anfang Juni geplant.
Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten. Doch gilt
noch bis zum Jahresende eine Übergangsfrist, so dass sich im Alltag
praktisch nichts geändert hat. Großbritannien gehört weiter zum
EU-Binnenmarkt und zur Zollunion, hält sich an EU-Regeln und zahlt in
den Haushalt ein. Gelingt in der Frist jedoch kein Vertrag über die
künftigen Beziehungen, droht ein harter Bruch mit heftigen
Turbulenzen für die Wirtschaft.
In einer ersten Verhandlungsrunde Anfang März hatten beide Seiten
festgestellt, dass ihre Vorstellungen weit auseinanderliegen. Danach
gab EU-Unterhändler Michel Barnier eine Infektion mit dem Coronavirus
bekannt, und auch sein britischer Kollege David Frost begab sich in
Quarantäne. Zuletzt liefen nur Expertengespräche über mögliche
Vertragstexte. Nun müssten bis Juni "wirkliche, greifbare
Fortschritte" erzielt werden, erklärten beide Seiten vorige
Woche.
(lin/dpa)
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