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International
06.07.2019, 17:4606.07.2019, 17:50
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat seinen
italienischen Kollegen Matteo Salvini aufgefordert, die Dauerkrise
der Rettungsschiffe im Mittelmeer zu beenden.
Er schrieb am Samstag in einem Brief an Salvini:
"Wir können es nicht verantworten, dass Schiffe mit geretteten Menschen an Bord wochenlang im Mittelmeer treiben, weil sie keinen Hafen finden."
Daher seien für die
aktuellen Seenotrettungsfälle rasche europäische Lösungen in
gemeinsamer Verantwortung nötig. "Ich appelliere daher eindringlich
an Sie, dass Sie Ihre Haltung, die italienischen Häfen nicht öffnen
zu wollen, überdenken", fügte Seehofer hinzu.
Wegen der gemeinsamen europäischen Verantwortung "und unseren
gemeinsamen christlichen Werten" dürfe es im Einzelfall keinen
Unterschied machen, durch welche Organisation Migranten aus dem
Mittelmeer gerettet wurden, woher die Besatzung stammt und unter
welcher Flagge das Schiff fährt.
Salvini kriminalisiert Rettungsschiffe
Salvini war angetreten, die illegale Einwanderung nach Italien zu
stoppen. Er konzentriert sich vor allem auf medienwirksame Aktionen
gegen Rettungsschiffe, denen er das Einlaufen in italienische Häfen
untersagt. Zurzeit wartet das deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi"
mit 65 Geretteten vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa auf
Erlaubnis, in den Hafen einlaufen zu dürfen. Salvini hatte dies per
Dekret untersagt.
Die italienische Hilfsorganisation Mediterranea entschied sich
hingegen dafür, mit ihrem Rettungsschiff "Alex" trotz des Verbots in
den Hafen von Lampedusa einzulaufen.
Das aktuelle Geschehen im Stream:
Die Gesundheits- und
Hygienesituation an Bord sei unerträglich, teilte die Organisation
mit. An Bord des relativ kleinen für 18 Menschen zugelassenen
Motorseglers befänden sich 60 Menschen, darunter 41 Gerettete.
Für Aufsehen sorgte vor einer Woche auch die vorübergehende Festnahme
der deutschen Kapitänin Carola Rackete. Sie war nach mehr als
zweiwöchiger Blockade mit ihrem Schiff "Sea-Watch 3" mit 40
Geretteten trotz Verbots Salvinis in den Hafen von Lampedusa
eingelaufen.
(ts/dpa)
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