Die Tochter von Rudy Giuliani, dem persönlichen Anwalt und engen Weggefährten von US-Präsident Donald Trump, hat zur Wahl des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden aufgerufen. "Trump und die Leute, die ihn befähigt haben, haben seine Präsidentschaft genutzt, um die Ungerechtigkeit zu schüren, die unsere Gesellschaft bereits durchdrungen hat", schrieb Caroline Rose Giuliani in einem am Donnerstag veröffentlichten Artikel im US-Magazin "Vanity Fair". "Wir hängen mit einem einzigen, abrutschenden Finger am Rande einer Klippe und der Sturz wird tödlich sein." Trumps "Schreckensherrschaft" müsse beendet werden.
Caroline Rose Giuliani machte deutlich, dass sie sich nicht gerne mit ihrem Vater in Verbindung bringt, es nun aber für geboten halte, ihren Namen und die damit einhergehende Aufmerksamkeit zu nutzen. Sie und ihren Vater, Ex-Bürgermeister von New York City, trennten nicht nur in politischer Hinsicht "Multiversen". Rudy Giuliani sei von einem "polarisierenden Bürgermeister" zur "persönlichen Bulldogge des Präsidenten" geworden, schrieb sie. "Ich kann vielleicht nicht die Meinung meines Vaters ändern, aber gemeinsam können wir diese giftige Regierung aus dem Amt wählen."
Trumps "unmenschliche" Politik greife LGBTQ+, Frauen, Migranten, Menschen mit Behinderungen und People of Color – also Personen, die Rassismus ausgesetzt sind an, warnte Giuliani, die als Filmemacherin arbeitet. Die Auswirkungen des Klimawandels seien schon jetzt spürbar – vier weitere Jahre des "Angriffs" der Regierung auf die Umwelt werde die Erde nicht überleben können.
Biden sei unter den demokratischen Präsidentschaftsanwärtern auch nicht ihre erste Wahl gewesen. "Aber ich weiß, was auf dem Spiel steht, und Joe Biden wird der Präsident aller sein, wenn er gewählt wird", schrieb Giuliani. Wer plane, einen leeren Wahlzettel abzugeben oder der Wahl ganz fernzubleiben, solle es sich anders überlegen.
Rudy Giuliani vertritt Trump juristisch und häufig auch angriffslustig im Fernsehen. Er war eine zentrale Figur in der Ukraine-Affäre, die ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump ins Rollen brachte. Giuliani hatte sich aktiv darum bemüht, die Ukraine zu Ermittlungen gegen Trumps Kontrahenten Biden zu bewegen.
(mse/dpa)