Mark Esper neben Donald Trump.Bild: imago images/UPI Photo
International
13.01.2020, 06:1613.01.2020, 06:31
Nach der gezielten Tötung des iranischen
Top-Generals Ghassem Soleimani wachsen die Zweifel an der Begründung
von US-Präsident Donald Trump für die umstrittene Operation.
- US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte dem US-Sender CBS am Sonntag auf die Frage nach einem Beweis für die von Trump angeführten angeblichen Angriffspläne auf vier US-Botschaften: "Ich habe in Bezug auf vier Botschaften keinen gesehen."
- Esper betonte, Trump habe in Bezug auf die vier US-Botschaften keine spezifischen Beweise angeführt, sondern von einer Möglichkeit gesprochen. Er teile die Meinung des Präsidenten. "Meine Erwartung war, dass sie es auf unsere Botschaften abgesehen haben."
- Er fügte hinzu: "Wir hatten Informationen, dass es innerhalb weniger Tage einen Angriff geben würde, der ein breites Ausmaß haben würde, mit anderen Worten: mehr als ein Land."
Wie hatte Trump sich geäußert?
Trump hatte dem Sender Fox News am Freitagabend gesagt, dass
"wahrscheinlich" die Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad
angegriffen werden sollte. Dann ergänzte der Republikaner: "Ich kann
verraten, dass ich glaube, dass es wahrscheinlich vier Botschaften
gewesen wären."
Trump hatte die gezielte Tötung Soleimanis am 3. Januar in Bagdad
mit einer unmittelbar bevorstehenden Bedrohung für Amerikaner
gerechtfertigt, womit die Operation aus US-Sicht ein legitimer
Anti-Terror-Einsatz gewesen wäre. Die US-Demokraten meldeten Zweifel
an der Begründung an und kritisierten, dass der Kongress vorab nicht
konsultiert worden war. Eine Unterrichtung im Kongress durch die
Regierung am vergangenen Mittwoch sorgte auch bei einigen
Republikanern für Kritik.
- Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sagte dem Sender ABC am Sonntag: "Ich glaube nicht, dass die Regierung gegenüber dem Kongress der Vereinigten Staaten ehrlich war."
Selbst Trumps Nationaler Sicherheitsberater Robert O'Brien
antwortete bei dem Thema am Sonntag ausweichend. O'Brien wurde bei
ABC gefragt, warum die betroffenen Botschaften nicht alarmiert und
evakuiert worden seien, wenn es eine Bedrohung gegeben habe. Er
antwortete: "Wir werden nicht jedes Mal abhauen, wenn uns jemand
bedroht."
(ll/dpa)
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