Ein Junge in dem Flüchtlingslager Moria auf Lesbos. Bild: imago images / Armin Durgut/PIXSELL
International
07.04.2020, 21:0308.04.2020, 08:06
Deutschland will in Kürze
zunächst bis zu 50 unbegleitete Minderjährige aus den
Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln aufnehmen. "Der
Transfer soll nach Möglichkeit schon in der kommenden Woche
beginnen", gab das Bundesinnenministerium am Dienstag bekannt.
Das solle am Mittwoch dem Kabinett vorgeschlagen werden.
Darauf
habe sich Ressortchef Horst Seehofer (CSU) mit Vertretern der
Koalitionsfraktionen verständigt. Die genannte Maßnahme wird in
der Mitteilung als ein erster Schritt bezeichnet, von weiteren
ist allerdings nicht die Rede.
"Nach Ankunft in Deutschland sollen die Kinder und
Jugendlichen zunächst zentral in eine zweiwöchige Quarantäne,
bevor eine Verteilung in die Länder erfolgt", teilte das
Innenministerium mit. Hintergrund ist die Corona-Pandemie. Sie
führt den Angaben zufolge dazu, dass es in einigen Ländern, die
ebenfalls eine Aufnahme von Flüchtlingskindern zugesagt haben,
zu Verzögerungen kommt.
Andere Staaten nehmen ebenfalls Flüchtlinge auf
"Deutschland hat jedoch die klare
Erwartungshaltung, dass die Zusage dieser Länder eingehalten
wird", betonte das Ministerium. Nach seiner Auskunft haben auch
Frankreich, Luxemburg, Portugal, Irland, Finnland, Kroatien,
Litauen, Belgien und Bulgarien ihre Aufnahmebereitschaft
erklärt.
Der Koalitionsausschuss von CDU, CSU und SPD hatte sich vor
einem Monat darauf verständigt, auf europäischer Ebene über eine
humanitäre Lösung zur Aufnahme von Kindern zu verhandeln, die
entweder schwer erkrankt oder unbegleitet und jünger als 14
Jahre alt sind.
(rtr/lin)
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