In Hongkong setzen sich die Proteste gegen die Regierung auch 2020 fort. Zehntausende kamen am Neujahrstag zu einer Kundgebung zusammen. Sie forderten mehr Demokratie, Straferlass für die in den vergangenen Monaten festgenommenen mehr als 6500 Demonstranten sowie eine unabhängige Untersuchung von Polizeieinsätzen.
Die Menschenrechtsgruppe Civil Human Rights Front rief zu dem Protestmarsch auf. Die Gruppe organisierte im vergangenen Jahr ähnliche Veranstaltungen, an denen Millionen Menschen teilnahmen.
In der Silvesternacht hatten Tausende das neue Jahr mit Slogans der Demokratiebewegung begrüßt. In einer spontanen Aktion blockierten Demonstranten für kurze Zeit eine Flaniermeile. Manche trugen Plakate mit der Aufschrift "Lasst uns unseren Kampf 2020 fortsetzen".
Bei kurzen Zusammenstößen mit der Polizei setzte diese Tränengas, Gummigeschosse und Wasserwerfer ein. Die Proteste in Hongkong waren zuletzt verstärkt in Gewalt umgeschlagen.
Die frühere britische Kronkolonie ist seit 1997 eine chinesische Sonderverwaltungszone, in der die Einwohner größere persönliche Freiheiten genießen als in der Volksrepublik. Chinas Präsident Xi Jinping sagte in seiner Neujahrsansprache, die Führung in Peking werde den Wohlstand und die Stabilität Hongkongs entschlossen schützen.
Die chinesische Regierung bestreitet, dass sie sich in die Angelegenheiten der Sonderverwaltungszone eingemischt habe, und wirft dem Westen vor, die Unruhen anzuheizen.
(tkr/reuters)